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Erkältungen

Neuer Ansatz gegen Rhinoviren

23.05.2018  10:18 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Ein synthetisches Molekül, das die Proliferation von Rhinoviren verhindert, haben Forscher des Imperial College London entwickelt.

 

Das Besondere an dem Ansatz: Das Molekül blockiert ein Enzym in der Wirtszelle, das die Erkältungs-Erreger zur Vermehrung benötigen, berichten die Forscher im Fachjournal »Nature Chemistry« (DOI: 10.1038/s41557-018-0039-2). Somit sei es gegen alle Rhino­virustypen wirksam und berge kein Risiko für eine Resistenzentwicklung.

 

Bislang war es schwierig, einen Impfstoff oder ein Therapeutikum gegen Rhinoviren, die Haupt-Erkältungserreger, zu entwickeln, denn es existieren mehr als 100 Serotypen. Das macht es nahezu unmöglich, einen Impfstoff gegen alle herzustellen. Zudem sind die Erreger sehr wandelbar, weshalb sie rasch gegen ein mögliches Therapeutikum resistent werden könnten.

 

Diese Probleme wollten Dr. Aurelie Mousnier und ihre Kollegen umgehen, indem sie ein Target nicht am oder im Virus, sondern in der Wirtszelle wählten. Dieses benötigen alle Rhinovirustypen gleichermaßen und es verändert sich auch nicht rasch. Das humane Protein N-Myristoyltransferase (NMT) nutzen die Viren, um ihre Proteinhülle zu bilden. In Zellkultur-Untersuchungen blockierte das Molekül IMP-1088 das Protein und damit auch die Proliferation der verschiedenen getesteten Virenstämme, ohne die Zellen zu schädigen.

 

Da das Target ein Protein der Wirtszelle ist, das dort eine Funktion erfüllt, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Blockade unerwünschte Wirkungen hat. Diese Zelltoxizität sollte in weiteren Untersuchungen abgeklärt werden. Schon verschiedene Ansätze, menschliche statt virale Proteine anzugreifen, waren wegen Zelltoxizität der Substanzen verworfen worden, heißt es in einer Mitteilung des Imperial College London. Die bisherigen Daten zeigten aber keinen toxischen Effekt von IMP-1088.

 

Entdeckt hatten die Forscher die Substanz, als sie nach Inhibitoren für das Enzym NMT im Malaria-Erreger Plasmodium falciparum suchten. Als Nächstes will das Team den Inhibitor in Tierversuchen testen. Es arbeitet auch an einer inhalierbaren Formulierung. /

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