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Schlafapnoe erhöht Demenzrisiko

20.05.2015  10:20 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Die Ergebnisse einer US-Kohortenstudie lassen vermuten, dass Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom früher kognitive Störungen oder eine Demenz entwickeln als Personen ohne diese Schlafstörung.

 

Eine nächtliche Beatmung bei Betroffenen kann den Beginn der Symp­tome dagegen hinauszögern – und zwar im Durchschnitt um zehn beziehungsweise fünf Jahre. Das berichten Forscher um Dr. Ricardo Osorio vom Langone Medical Center an der New York University im Fachjournal »Neurology« (DOI: 10.1212/WNL.0000000 000001566).

»Abnormale Atemmuster während des Schlafs wie starkes Schnarchen oder Schlafapnoe-Syndrom kommen bei Älteren häufig vor: etwa 52 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen sind betroffen«, sagt Osorio laut einer Pressemitteilung des Journals. Für die Untersuchung hatten seine Kollegen und er die medizinischen Daten von 2470 Personen im Alter zwischen 55 und 90 Jahren ausgewertet, die zur Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative-Kohorte gehörten. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt: frei von kognitiven Symptomen, milde kognitive Störungen (MCI) und Alzheimer-Demenz. In die Analyse flossen nur Daten von Personen ein, deren Alter bei Diagnose der kognitiven Probleme bekannt war. Dies waren insgesamt 721. Von diesen litten 148 Personen unter abnormalen Atemmustern im Schlaf, 47 von ihnen wurden mithilfe eines CPAP-Geräts (Continuous Positive Airway Pressure) behandelt.

 

Die Analyse ergab, dass bei Patienten mit nächtlichen Atemproblemen die milden kognitiven Störungen im Schnitt zehn Jahre früher auftraten als bei Personen ohne – sie waren zum Zeitpunkt der Diagnose 72 Jahre alt im Vergleich zu 83 Jahren bei den Nicht-Schnarchern. Bei Alzheimer-Demenz war der Unterschied weniger deutlich: Hier erkrankten die Schlafapnoe-Patienten mit etwa 83 Jahren und die schlafgesunden Senioren mit 88 Jahren. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die Atemstörungen im Schlaf den kognitiven Abbau begünstigen, eine Kausalität weisen sie aber nicht nach. Dass aber vermutlich tatsächlich ein ursächlicher Zusammenhang besteht, zeigen die Daten der Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom, die eine CPAP-Therapie erhalten: Sie entwickelten kognitive Störungen erst in einem Alter wie Personen ohne nächtliche Atemstörungen. Die nächtliche Beatmung scheint daher vor einem kognitiven Abbau schützen zu können. Die Forscher sind aber sehr vorsichtig in ihren Formulierungen, da es sich um eine Beobachtungsstudie mit einer kleinen Probandenzahl handelt. /

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