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Projekt zum Benzodiazepin-Entzug

ABDA fordert Finanzierung

21.05.2014  10:40 Uhr

Von Anna Hohle, Berlin / Ärzte und Apotheker können Patienten, die von niedrig dosierten Benzodiazepinen abhängig sind, schnell und unkompliziert helfen. Das hat ein Modellprojekt gerade bewiesen. Die ABDA fordert nun, dass Krankenkassen diese Hilfe deutschlandweit finanzieren.

Am Montag stellte die ABDA ihr Projekt mit dem Titel Ambulanter Entzug Benzodiazepin-abhängiger Patienten in Zusammenarbeit von Apotheker und Hausarzt in Berlin vor. Fazit der Untersuchung: Das schrittweise Ausschleichen von Benzodiazepinen mithilfe des Apothekers oder Hausarztes fällt vielen Patienten leichter als erwartet (lesen Sie dazu auch Benzodiazepin-Entzug: Betreuung durch Apotheker und Arzt).

Die Abhängigkeit von niedrig dosierten Beruhigungs- und Schlafmitteln ist in Deutschland weit verbreitet. Mehr als eine Million Menschen soll betroffen sein, unter ihnen besonders viele Ältere. Im Rahmen des Projekts sprachen Apotheker und Hausärzte solche Patienten behutsam an und schlugen vor, sie beim schrittweisen Ausschleichen der Medikamente zu unterstützen. Insgesamt waren 46 Apotheken, 63 Arztpraxen und 102 Patienten beteiligt.

 

Es sei offensichtlich, wie sehr die Lebensqualität der Betroffenen durch den ambulanten Entzug steige, sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer, Andreas Kiefer. Dabei koste er die Gesetzliche Krankenversicherung sehr viel weniger Geld als ein stationärer Klinikentzug. Zwischen fünf und acht Arbeitsstunden hatten die Heilberufler im Rahmen des Projekts pro Patient aufgewandt. Hinzu kämen jene Geldbeträge, die den Kassen in Zukunft erspart bleiben, wenn etwa ein entwöhnter älterer Patient seltener Knochenbrüche durch Stürze erleidet als ein abhängiger. Man werde den Krankenkassen deshalb Vorschläge für eine langfristige Finanzierung ähnlicher Projekte in ganz Deutschland machen, kündigte Kiefer an. »Die Kassen müssen sich fragen, was ihnen ein Leben ohne Sucht wert ist.«

 

Rüdiger Holzbach vom Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung warb bei der Vorstellung des Projekts auch für mehr Aufklärung unter Ärzten. Vielen sei nicht bewusst, wie problematisch die langfristige Verschreibung von Benzodiazepinen oder sogenannten Z-Drugs sei. Auch hielten sie eine Niedrigdosis-Abhängigkeit häufig für harmlos oder scheuten sich, ältere Patienten mit einem Entzug zu belasten. Das ABDA-Projekt habe jedoch gezeigt, wie unkompliziert sich die Entwöhnung oft gestalte und wie viel besser es den Patienten anschließend gehe. /

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