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Bayerischer Apothekertag

ARMIN will nach Bayern

13.05.2015  10:13 Uhr

Von Daniel Rücker, Amberg / Bayerns Apotheker setzen auf ein Medikationsmanagement gemeinsam mit den Ärzten. Die Zeichen dafür stehen nicht schlecht. Beim Bayerischen Apothekertag in Amberg gab es viel Zustimmung für dieses Projekt.

Die intensive Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern wird derzeit in der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) erprobt. Bayerns Apotheker wären 2013 auch gerne beim Start dabei gewesen. Damals zögerten aber die Ärzte in Bayern. Und auch die Krankenkassen hielten sich zurück. Mittlerweile scheint die Blockade zu bröckeln. Bei einer Podiumsdiskussion zeigten sich Apotheker, Politiker sowie Vertreter der Krankenkassen und Ärzteschaft aufgeschlossen für ein gemeinsames Medikationsmanagement.

Für den Präsidenten der Bayerischen Landesapothekerkammer, Thomas Benkert, ist es eine zwingende Notwendigkeit, so schnell wie möglich mit den Ärzten ins Medikationsmanagement einzusteigen. Arzneimittelbezogene Probleme verursachten Kosten von 10 Milliarden Euro pro Jahr und seien Grund für rund 15 000 Todesfälle. Ein wesentlicher Bestandteil des Medikationsmanagements sei die Wirkstoffverordnung. Diese ermögliche den Apothekern eine kontinuierliche Versorgung ihrer Patienten mit dem für sie geeigneten Präparat. Dies verbessere die Compliance der Patienten.

 

Überfälliger Schritt

 

Ganz ähnlich sieht dies die Ärztin und SPD-Landtagsabgeordnete Kathrin Sonnenholzer: »Der Einstieg in Medikationsanalyse und -management ist überfällig.« Sinnvoll funktionieren könne das Konzept aber nur, wenn Ärzte und Apotheker kooperierten. Nur so könne sichergestellt werden, dass die gesamte Medikation, verschreibungspflichtige Präparate und apothekenpflichtige OTC-Arzneimittel, erfasst würden.

 

Auch Hans-Peter Hubmann drängt auf eine schnelle Umsetzung des Medikationsmanagements. Dabei sei es sinnvoll, wenn Arzt und Apotheker beim Medikationsplan als Paar agierten, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbands. Die Zusammenarbeit gestalte sich einfacher, wenn sich die Heilberufler gut kennen. Klar ist für Hubmann, dass eine hochwertige Arzneimittelversorgung nur mit Apothekern geht. »Wir sind die Arzneimittelexperten, deshalb müssen wir beim Medikationsmanagement eine größere Rolle spielen.«

 

Auch bei der AOK Bayern steigt das Interesse an einer besseren Arzneimittelversorgung für ihre Versicherten. Die vor einigen Jahren noch ziemlich reservierte Haltung zum damaligen ARMIN-Vorgänger, dem ABDA-KBV-Modell, hat die Kasse mittlerweile revidiert. Zwar will die AOK nach Aussage von Peter Krase die Evaluation des Projektes in Thüringen und Sachsen abwarten, grundsätzlich sei die AOK aber stark am Medikationsmanagement interessiert, sagte der Ressortdirektor für das Leistungsmanagement. Krase: »Wenn Armin in Thüringen und Sachsen funktioniert, dann werden wir auch in Bayern darüber nachdenken.«

 

Vor zwei Jahren habe sich die Frage gar nicht gestellt, ob das Modell auch in Bayern starten könnte. Die bayerischen Ärzte hätten damals wenig Interesse gezeigt und ohne die Ärzte gehe es nicht.

 

Wenig Widerstand

 

Bei den Ärzten scheint derzeit die Stimmung zu kippen. Wolfgang Reschl, Vizepräsident der Bayerischen Ärztekammer, machte in Amberg zwar nicht den Eindruck, noch am selben Tag mit den Apothekern ins Medikationsmanagement einsteigen zu wollen. Von der Fundamentalopposition vergangener Tage war aber wenig zu spüren. Zwar bleibt für die Ärzte die bei ihnen liegende Therapiehoheit nicht verhandelbar. Tatsächlich gibt es aber auch keine Apotheker, die dies infrage stellen.

 

Laut Reschl befassen sich die Ärzte heute deutlich stärker mit ARMIN als vor zwei Jahren. Es sei klar, dass sich die Versorgung ändern müsse. Ein klares Bekenntnis zu ARMIN sieht sicher anders aus, immerhin scheint aber ein Dialog über die gemeinsame Arzneimittelversorgung der Patienten möglich. /

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