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Bayer-Stiftung

Paulinchen gewinnt Aspirin-Sozialpreis

17.05.2011  16:16 Uhr

Von Werner Kurzlechner, Berlin / Der zum zweiten Mal vergebene Aspirin Sozialpreis der Bayer Cares Foundation geht nach Norderstedt. Preisträger ist ein Verein, der sich um brandverletzte Kinder kümmert. Das Engagement der Bayer-Stiftung findet Anerkennung sogar aufseiten der Linken.

Als plötzlich das Wörtchen »Paulinchen« fiel, ballten Adelheid Gottwald und ihre Mitstreiterinnen jubelnd die Fäuste und ließen das Strahlen nicht mehr aus ihren Gesichtern weichen. »Ich freue mich so unglaublich«, rief die Frau aus Norderstedt kurz darauf in der Kuppel der Berliner Heilig-Geist-Kapelle. »Es fühlt sich wirklich ein bisschen an wie ein Oscar.« Statt eines Filmpreises aus Metall erhielt der von Gottwald gegründete Verein vergangene Woche eine Urkunde und einen Scheck, die für den nach einer Struwwelpeter-Geschichte benannten Verein »Paulinchen« noch wertvoller sind: den Aspirin-Sozialpreis der Bayer Cares Foundation und 15 000 Euro. Das Geld könne der Verein bestens gebrauchen, um noch stärker auf seine Aktivitäten hinzuweisen, versicherte die Preisträgerin.

 

Seit 1993 schon kümmert sich Paulinchen um brandverletzte Kinder. Die Opfer werden bei der Verarbeitung des Traumas begleitet. Eltern erhalten neben Trost und Beistand auch Hinweise, wo sie die ideale medizinische Versorgung für ihre Kinder finden. Adelheid Gottwald gründete den Verein vor 18 Jahren als selbst betroffene Mutter. »Ich habe damals nur durch Zufall erfahren, welcher Arzt der beste Spezialist für Brandverletzungen ist«, berichtet die engagierte Ehrenamtliche. Auch Prävention ist ein besonderes Anliegen von Paulinchen. 60 Prozent der Unfälle wären vermeidbar, schätzt Gottwald.

 

Soziales Engagement, das neue Wege beschreitet und als Vorbild auch anderswo dienen kann – das sind die Kriterien für den zum zweiten Mal vergebenen Preis der von der Bayer AG gegründeten Stiftung.

 

152 Projekte bewarben sich in diesem Jahr. 10 000 Euro gab es für das »MediMobil« in Solingen. In einem umgebauten Kombi versorgen engagierte Ärzte schnell und kostenlos Bedürftige ohne Krankenkasse wie etwa Obdachlose, die medizinische Hilfe benötigen. Platz drei und 5000 Euro gingen an »Vergiss mich nicht!« – ein Projekt des Diakonischen Werkes in Berlin Mitte, das Patenschaften für die Kinder von Suchtkranken vermittelt.

 

Über Glaubensgrenzen hinweg

 

Zumeist werden Menschen aus dem Umfeld wie Verwandte, Lehrer oder Sporttrainer angeworben, die regelmäßig Freizeitaktivitäten mit betroffenen Kindern unternehmen und als Ansprechpartner für persönliche Probleme dienen.

 

Den durch eine Abstimmung im Internet vergebenen Publikumspreis, ebenfalls mit 5000 Euro dotiert, erhielt das Muslimische Seelsorge Telefon in Berlin, das Lebenshilfe in Deutsch, Türkisch und vielen weiteren Sprachen anbietet. Aufgebaut wurde es von der humanitären Organisation Islamic Relief, die bei der Ausbildung der Telefonseelsorger über Glaubensgrenzen hinweg mit Trägern der katholischen und evangelischen Kirche zusammenarbeitete.

 

»Innovationen sind die Lebensader des Erfinder-Unternehmens Bayer«, sagte vor der Preisverleihung Dr. Richard Pott, im Vorstand der Bayer AG verantwortlich für Personal und Strategie und Vorstand der Bayer-Stiftung. »Auch im Bereich des gesellschaftlichen Engagements wollen wir gezielt innovative Ansätze unterstützen. Alle Träger des Aspirin Sozialpreises bieten jeweils einzigartige Hilfsleistungen im Gesundheitsbereich an, beschreiten dafür neue Wege und haben Modellcharakter.« Pott erläuterte auch, wie sich Pharmakonzern und Stiftung ihr soziales Engagement aufteilen. Die Bayer AG helfe in Notfällen wie beispielsweise nach der Katastrophe in Japan mit Sofortspenden – in diesem Fall eine Million Euro an Geld und Medikamenten. Die Bayer Cares Foundation unterstütze anschließend den nachhaltigen Wiederaufbau, in und um Fukushima unter anderem durch Hilfsprojekte für Kinder.

 

Das entlockte dann auch einer Linken wie Berlins Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher wohlwollende Worte für den Konzern, dessen Pharmasparte ja nach der Schering-Übernahme in Berlin seinen Sitz hat. Als »positives Signal insgesamt in der Gesellschaft« lobte die Politikerin den Sozialpreis.

 

»Die Pharmaindustrie hat ein Problem in der Öffentlichkeit«, befand Professor Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité und ebenfalls Gastredner. »Sie wird in starkem Maße ungerecht behandelt.« Überhaupt bedürfe es eines Umdenkens, so der Mediziner. Da bereits elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der Gesundheitswirtschaft umgesetzt würden, dürfe die medizinische Versorgung nicht mehr allein durch die Kostenbrille betrachtet werden. /

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