Pharmazeutische Zeitung online
Verblistern

Ergebnisse des Berliner Pilotprojekts

17.05.2011  16:16 Uhr

Von Uta Grossmann, Berlin / Altenheimbewohner, die mit individuell verblisterten Arzneimitteln versorgt werden, müssen seltener stationär ins Krankenhaus und verlassen es früher. Das ist ein Ergebnis des Berliner Modellprojekts zur Verblisterung von AOK Nordost und 7x4 Pharma.

In dem Berliner Modellprojekt wurden 2009/2010 anderhalb Jahre lang zwischen 500 und 600 Heimbewohner mit industriell gefertigten, patientenindividuell ver-blisterten Arzneimitteln versorgt. An dem Projekt der AOK Nordost und des zur Kohl Medical AG gehörenden Verblisterers 7x4 Pharma waren auch die Techniker Krankenkasse, die IKK Berlin-Brandenburg, die BKK VBU, die Bahn BKK und der Bundesverband Deutscher Apotheker (BVDA) beteiligt. Die wissenschaftliche Auswertung übernahm das Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter der Leitung von Professor Dr. Jens Leker.

 

Hauptstadtkongress als Forum

 

Lekers Mitarbeiter Dr. Uwe Kehrel und Professor Dr. Rainer Düsing von der Medizinischen Poliklinik am Universitätsklinikum Bonn stellten die Ergebnisse des Verblisterungsprojekts beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit vorige Woche in Berlin vor. Am Pressegespräch nahm auch der Geschäftsführer der AOK Nordost, Harald Möhlmann, teil. Jörg Geller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kohl Medical AG und für das Modellprojekt bei 7x4 Pharma verantwortlich, sieht sich in der Annahme bestätigt, »mit der industriellen patientenindividuellen Verblisterung die Patienten besser und kostengünstiger versorgen zu können«.

Im Modellprojekt lag die Anzahl der Klinikaufenthalte in den sechs Monaten vor Umstellung der Versorgung auf verblisterte Arzneimittel bei 227 und fiel in den sechs Monaten nach der Um­stel­lung auf 166. Die Aufenthaltsdauer bei den stationären Behandlungen sank im Durchschnitt von 10,6 auf 7,8 Tage. Ein »signifikanter Rückgang« der Kranken­haus­aufenthalte, befand Kehrel. Düsing führte den Rückgang darauf zurück, dass beim industriellen Verblistern im Gegensatz zum manuellen Stellen der Arzneimittel keine Fehler passierten. Allerdings, das musste Professor Düsing auf Nachfrage zugestehen, ersetzt der Blister nicht den Apotheker oder das kundige Heimpersonal, die dem Patienten erläutern, welche Tablette er vor und welche nach dem Essen nehmen soll.

 

Weniger Verwurf

 

Möhlmann wies auf die erhöhte Wirtschaftlichkeit im Modellversuch hin: Die geringere Zahl an Behandlungstagen im Krankenhaus sparte ebenso Geld wie die tablettengenaue Abgabe. Dadurch entstand weniger Verwurf. Die Politik müsse nun klären, wie es mit dem Verblistern weitergeht und wie man zu abrechnungsgenauen Modellen kommen könne. /

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