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Kurzsichtigkeit mit Spielen im Freien vorbeugen

06.05.2015  09:54 Uhr

PZ / Etwa jeder dritte Deutsche ist kurzsichtig – Tendenz steigend. Die sogenannte Myopie nimmt in vielen Staaten Europas, Amerikas und besonders stark in Südostasien geradezu epidemische Züge an. Dabei lässt sich der Fehlsichtigkeit womöglich relativ einfach vorbeugen: Mehrere Studien haben ergeben, dass Kinder umso seltener eine Kurzsichtigkeit entwickeln, je häufiger und länger sie sich im Freien aufhalten. Helles Licht fördert die Freisetzung von Dopamin in der Netzhaut und verhindert das Längenwachstum des Augapfels, erklären Experten der Deutschen Gesellschaft für Endo­krinologie (DGE) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in einer Pressemitteilung.

Warum bei einigen Menschen Kurzsichtigkeit entsteht, ist seit vielen Jahren Thema der Forschung. »Immer wieder werden Erbfaktoren genannt; Zwillingsstudien deuten darauf hin«, sagt Professor Dr. Helmut Schatz, Mediensprecher der DGE aus Bochum. »Dies kann aber nicht der einzige Grund sein.«

Der Experte verweist auf eine bereits 1969 veröffentlichte Studie, in der Inuit im Norden Alaskas untersucht wurden. Bei den noch in isolierten Gemeinschaften aufgewachsenen Erwachsenen waren nur 2 von 131 kurzsichtig. Bei ihren Kindern und Enkeln mit verändertem Lebensstil waren hingegen mehr als die Hälfte betroffen. »So schnell kann sich das Erbgut kaum verändert haben«, so Schatz.

 

Eine besondere Rolle nimmt hier der Faktor Tageslicht ein. »Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass der Aufenthalt im Freien bei Kindern einer Kurzsichtigkeit entgegenwirkt, vermutlich wegen der besseren Lichtverhältnisse«, erklärt der DOG-Experte. Denn in Innenräumen werden meist nicht mehr als 500 Lux erreicht, an sonnigen Tagen im Freien dagegen selbst im Schatten etwa 10 000 Lux, wie der Wissenschaftsjournalist Elie Dolgin unter Berufung auf australische Forschungsergebnisse im Fachjournal »Nature« schreibt (DOI: 10.1038/519276a). Demnach wird geschätzt, dass Kurzsichtigkeit bei Kindern verhindert werden kann, wenn sie täglich etwa drei Stunden lang mindestens 10 000 Lux ausgesetzt sind.

 

Im Tiermodell konnte ein Zusammenhang von Licht mit Dopamin gezeigt werden. Versuche an Küken ergaben, dass eine Injektion des Dopamin-Hemmstoffs Spiperone ins Auge den schützenden Effekt des Lichts wieder aufhebt. Für die Experten ist die Konsequenz aus diesen Forschungsergebnissen klar: »Kinder sollten so viel wie möglich im Freien spielen.« /

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