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Lagebericht

Modernität braucht solides Fundament

02.05.2018  10:55 Uhr

Um ihre geplanten Innovationen voranzutreiben, fordern die Apotheker Planungssicherheit und klare politische Eckpfeiler. »Wer die Apotheken vor Ort erhalten will, darf ihnen nicht an allen Ecken und Enden die Grundpfeiler entziehen«, betonte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker.

An Eckpfeilern wie dem Erhalt der Apothekenpflicht, dem Fremd- und Mehrbesitzverbot sowie dem einheitlichen Apothekenabgabepreis sei nicht zu rütteln, sagte Becker in seinem politischen Lagebericht auf dem 55. DAV-Wirtschaftsforum in Potsdam.

 

Mit Blick auf den im Koalitionsvertrag manifestierten Einsatz der Politik für die Apotheke vor Ort und die Umsetzung des Versandverbots für verschreibungspflichtige Medikamente mahnte er zur Eile. Es bedürfe endlich wieder eines planungssicheren Fundaments für die Apotheker, um endlich in die Zukunft schauen und geplante Innovationen für die Arzneimittelversorgung vorantreiben zu können. »Modernität braucht ein solides Fundament«, sagte Becker. Die Abwehr von Angriffen auf die stationären Apotheken dürfe kein Dauerzustand werden, betonte er mit Blick auf die Aufhebung der Preisbindung für ausländische Versandapotheken durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Herbst 2016.

 

Zukunftsfähige Konzepte

 

Becker unterstrich in seinem Bericht vor allem auch die Innovationskraft und Zukunftsgerichtetheit der Vor-Ort-Apotheken. Zuletzt hatte sich die Berufsgruppe wegen ihrer Forderung nach einem Rx-Versandverbot oft mit dem Vorwurf der Rückwärtsgewandtheit konfrontiert gesehen. »Die vermeintlich so vergangenheitsorientierten Apotheken sind in vielen Fällen schon da, wo die Gesellschaft sich hin entwickeln will«, sagte er und sprach damit auch strukturpolitische Leistungen der Apotheken für die flächen­deckende Versorgung und für den Arbeits­markt an.

 

Bereits jetzt hätten die Apotheken viele Innovationen vorangetrieben, so Becker. Er erinnerte an die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit mit dem Modellprojekt ARMIN in Sachsen und Thüringen. Hier erstellen Arzt und Apotheker gemeinsam Medikationspläne, und die Apotheker übernehmen das Medikationsmanagement. In einem weiteren E-Health-Gesetz sollte insbesondere dies auch bundesweit weiter ausgebaut werden, forderte der DAV-Chef. »Die Einführung eines qualitätsgesicherten, honorierten und abgestuften Systems von Medikationsanalyse und -management würde die deutschlandweite Sicherheit in der Arzneimitteltherapie stärken«, so Becker.

 

Auch in der ambulanten Pflege möchten sich die Apotheker mehr einbringen und haben dazu bereits ein Konzept entwickelt, das schnell umgesetzt werden kann. Dafür sollte einerseits im Sozialgesetzbuch V die Voraussetzung geschaffen werden, dass Krankenkassen endlich mit den Apotheken Dienstleistungsverträge abschließen dürfen. Zudem müsse diese Dienstleistung gesondert vergütet werden, forderte Becker. Auch für weitere Dienstleistungen würden sich die Apotheker gern zur Verfügung stellen, wie etwa eine Einbindung bei der Förderung der Impfbereitschaft oder bei der Versorgung von Diabetes-Patienten. »Wir Apotheker können mehr als wir dürfen.«

 

Und im Bereich Digitalisierung möchten die Apotheker ihre Neuerungen voranbringen. Zuletzt haben sie durch die Gründung der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) das Fundament für die digitale Vernetzung der Apotheker geschaffen. »Die Apotheken arbeiten im Back-Office schon lange digital. Aber auch im Patientenkontakt wird die Digitalisierung zukünftig eine noch größere Rolle spielen«, so der DAV-Vorsitzende. »Wir stehen zur Gematik und wir stehen zur dazugehörigen Telematik-Infrastruktur. Wir bekennen uns zum E-Rezept und zur E-Patientenakte. Unregulierten Wildwuchs, bei dem E-Rezepte gezielt fehlgesteuert werden und die Datensicherheit auf wackeligen Füßen steht, lehnen wir ab.« Becker forderte daher von der Politik klare Aussagen zu anstehenden Modellvorhaben unterschiedlicher Player. /

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