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Junge Kunden und Angestellte

So tickt die Generation Y

Datum 03.05.2017  10:09 Uhr

Junge Apothekenangestellte wollen flache Hierarchien, häufige Rückmeldungen durch den Chef und flexible Arbeitszeiten. Junge Kunden dagegen wünschen sich mehr digitale Angebote. Das erklärte der Generationenforscher Professor Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance.

Wer in den späten Achtziger- und Neunzigerjahren geboren wurde, kommt mit anderen Vorstellungen in die Apotheke als ältere Generationen. Das berichtete der Sozialwissenschaftler Professor Klaus Hurrelmann in seinem Vortrag »Die nächste Generation Apothekenkunden: Was braucht die Generation Y?«.

 

Als »Generation Y« bezeichnen Jugend­forscher Menschen, die zwischen 1985 und 2000 geboren wurden. Diese Jahrgänge seien durch drei große Entwicklungen geprägt, so Hurrelmann. Erstens nutzten sie seit ihrer Kindheit digitale Medien und seien es gewohnt, ständig erreichbar und verfügbar zu sein. Zweitens sei insbesondere ihre frühe Jugend durch große Verunsicherung geprägt gewesen: Terroranschläge, Wirtschaftskrisen, drohende Arbeitslosigkeit und die ökologische Katastrophe von Fukushima hätten den jungen Menschen vermittelt, dass sie sich auf nichts verlassen können, so der Professor. Sie hielten sich deshalb stets verschiedene Optionen offen und seien äußerst flexibel. Drittens habe die Generation Y eine auffällig enge Bindung zu ihren Eltern, grenze sich nur wenig ab und sei recht unpolitisch.

 

Bereits gut informiert

 

Hätten Apotheker es mit Kunden dieser Generation zu tun, müssten sie sich darüber im Klaren sein, dass die jungen Leute sich meist bereits ausführlich über ihre Erkrankung informiert hätten, sagte Hurrelmann, der auch in der Gesundheitswissenschaft tätig ist. Sie wüssten in der Regel gut über den eigenen Gesundheitszustand Bescheid und verwendeten selbstverständlich Gesundheits-Apps und andere digitale Anwendungen. Diese Kunden wollten nicht belehrt werden sondern wünschten sich, dass die Apothekenangestellten ihr Vorwissen sensibel aufnehmen und Wissenslücken mit Fachkompetenz füllen. Außerdem seien die jungen Patienten schnell durch digitale Apotheken-Anwendungen zu begeistern.

 

Auch bei der Nachwuchssuche treffen Pharmazeuten heute oftmals auf Menschen der Generation Y. Apothekenleiter müssten sich bewusst sein, dass Angestellte dieser Jahrgänge ihren Beruf selten aus Statusgründen gewählt haben, wie es noch in älteren Generationen üblich war, erklärte Hurrelmann. Die meisten Absolventen hätten ihren Beruf vielmehr aus reiner Freude am Fach ergriffen. Sie hätten deshalb meist wenig Interesse an einem beruflichen Aufstieg und Posten in der Berufspolitik, die sie weg vom Kunden führen. Angestellte der Generation Y wünschten sich ein gutes Betriebs­klima und seien schnell bereit zu kün­digen, wenn ihnen ihre Arbeitsbedingungen nicht gefallen, warnte der Professor. Es sei ihnen besonders wichtig, Beruf und Familie vereinbaren zu können, weshalb sie häufig auf flexible Arbeits­zeiten bestünden. Apothekenleiter sollten diese Punkte berücksichtigen, wenn sie junges Personal langfristig an ihre Offizin binden wollen, riet Hurrelmann.

 

Wenig belastbar

 

Auch die Kunden der Generation Y stellten Apotheker vor neue Herausforderungen, so der Wissenschaftler weiter. Durch die hohe Online-Affinität und die Bereitschaft, ständig neue, bessere Optionen zu suchen, sei es auf den ersten Blick schwierig, diese Menschen dauerhaft an eine Offizin zu binden. Wer sich jedoch darauf einlasse, das online erworbene Vorwissen dieser Kunden nicht abtue, sondern aufnehme und sensibel ergänze, habe gute Chancen, junge Stammkunden zu gewinnen. Es sei wichtig, diesen Patienten viele digitale Angebote in Form von Apps und übersichtlich gestalteten Homepages zu machen und ihnen das Gefühl zu geben, ihnen »die Wünsche von den Lippen abzulesen«, so Hurrelmann. Dann kämen sie gerne wieder.

 

Eine traurige Begleiterscheinung der Generation Y nannte Hurrelmann auch: Sie sei wenig stressresistent und verfüge oftmals über ein geringes Durchhaltevermögen in schwierigen Lebens­situationen. Dies passt zum Eindruck eines Apothekers aus dem Publikum, der erzählte, besonders viele seiner Kunden aus der Generation Y litten an Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. /

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