8 Millionen Euro zu wenig |
29.04.2015 10:27 Uhr |
Von Ev Tebroke / Mit der Jahresrechnung 2014 legt der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) erstmals konkrete Zahlen zum Fondsvolumen vor. Demnach bekamen die Apotheken insgesamt 8 Millionen Euro weniger ausgeschüttet, als von der Politik ursprünglich vorgesehen war.
Im vergangenen Jahr sind insgesamt rund 114 Millionen Euro in den Nacht- und Notdienstfonds geflossen. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den der NNF als Abteilung des Deutschen Apothekerverbands (DAV) vergangene Woche veröffentlicht hat.
Demnach konnten auf Basis der von Apothekern abgegebenen Packungsmeldungen und durchgeführten Schätzungen von Januar bis Dezember 2014 insgesamt Einnahmen in Höhe von 114,37 Millionen Euro generiert werden. Abzüglich der Verwaltungskosten wurden nach Angaben des NNF letztlich insgesamt 112,13 Millionen Euro an die Apotheken ausgeschüttet. Das sind rund 8 Millionen Euro weniger als vorgesehen.
Ursprünglich waren von der Politik 120 Millionen Euro als Zuschuss für die notdienstleistenden Apotheken zugesichert worden. Der DAV hatte deshalb bereits mehrfach eine Erhöhung des Festzuschlags gefordert, über den die Pauschale finanziert wird. Bislang fließt für jedes abgegebene rezeptpflichtige Medikament ein Zuschlag von 16 Cent in den Fonds. DAV-Chef Fritz Becker hatte schon 2014 eine Erhöhung dieses Zuschlags auf 20 Cent als notwendig erachtet, um die von der Politik in Aussicht gestellte Summe voll ausschöpfen zu können. »Diese Forderung besteht nach wie vor«, sagte ABDA-Sprecher Reiner Kern. Wann und ob sie konkret umgesetzt werden kann, ist bislang aber noch offen. Eine Gelegenheit könnte ein Gesetz zum Arzneimittelmarkt bieten, das für Ende des Jahres erwartet wird.
Die sogenannte Notdienstpauschale wurde im Juli 2013 eingeführt, um notdienstleistende Apotheken besser zu entlohnen. Mit dem NNF-Geschäftsbericht für 2014 liegen nun erstmals konkrete Zahlen über die Summe vor, die den Apothekern als Vergütungszuschuss für den Notdienst tatsächlich zur Verfügung steht. Für das vergangene Jahr ergab sich ein Jahresüberschuss von 419 000 Euro, der unter anderem auch die Mahngebühren für Schätzungen berücksichtigt. Nach Angaben des NNF soll der Überschuss in die Deckung der Verwaltungskosten für 2015 einfließen, sodass sich das Ausschüttungsvolumen für die Pauschalen dadurch in diesem Jahr erhöht. /