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Bayern

»Prävention durch Apotheker wirkt«

30.04.2014  10:31 Uhr

Von Daniel Rücker / Die Prävention bildet erneut den wissenschaftlichen Schwerpunkt des Bayerischen Apothekertages vom 16. bis 18. Mai in Nürnberg. Die Direktorin des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG), Cynthia Milz, erklärt in der PZ, warum den Apothekern in Bayern die Vermeidung von Krankheiten so wichtig ist.

PZ: Warum setzt die Bayerische Landesapothekerkammer so stark auf Prävention?

Milz: Die Menschen werden immer älter und möchten möglichst lange gesund bleiben. Vor diesem Hintergrund ist das Thema Prävention für unsere Gesellschaft sehr wichtig. Durch den guten Zugang, den Apotheker zu ihren Kunden und Patienten haben, sind sie ideal geeignet, diese für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren und zu ihrem Lebensstil zu beraten. Wir wollen, dass Apotheken sich als Gesundheitszentrum etablieren. Dazu gehören auch kleinere Gesundheitstests, die inzwischen in der Apothekenbetriebsordnung ausdrücklich erwähnt werden.

 

PZ: Was sind die Schwerpunkte des diesjährigen Präventionskongresses?

 

Milz: Die Besucher dürfen sich auf ein großes Angebot von Präventionsthemen freuen. Von Männergesundheit über Schlafstörungen bis hin zur Stress­prävention ist für jeden etwas Interessantes dabei. Ein großer Schwerpunkt ist in diesem Jahr die Suchtvorbeugung. Mit dem Crystal-Meth-Konsum greifen wir ein Thema auf, bei dem dringend Prävention erforderlich ist. Damit die Kongressteilnehmer das Gelernte gleich in die Praxis umsetzen können, erhalten sie auf der WIPIG-Website Materialien. Dort können sie Vorträge für Schulen, Vereine oder Betriebe herunterladen.

 

PZ: In welchen Indikationen können Apotheker am meisten bewirken?

 

Milz: Ganz wichtig sind die großen Volkskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es gibt viele Betroffene, die Präventionsmöglichkeiten sind bekannt und können mit Unterstützung der Apotheke umgesetzt werden. Zur Vorbeugung von Diabetes hat das WIPIG die Studie Glicemia durchgeführt. Beim Präventionskongress werden die Ergebnisse erstmals präsentiert und die Materialien für die Apotheke vorgestellt. Auch für das Apotheken-Konzept Herzensangelegenheit 50+ zur Prävention von Herzinfarkt werden Schulungen angeboten.

 

PZ: Wie wollen Sie die Bedeutung der Apotheker in der Prävention stärken?

 

Milz: Veranstaltungen wie der Präventionskongress zeigen den Apothekern Möglichkeiten auf, wie sie sich einbringen können. Das WIPIG stellt qualitätsgeprüfte, firmenunabhängige Materialien zur Verfügung und erleichtert so die Umsetzung im Apothekenalltag.

»Die Apotheker müssen im Präventions­gesetz verankert werden. Das ist unser Ziel.«

 

Cynthia Milz
WIPIG-Direktorin

PZ: Das WIPIG ist auf Initiative der Bayerischen Landesapothekerkammer entstanden. Jetzt sind viele Kammern und Verbände daran beteiligt. Welche Bedeutung hat das bundesweite Engagement der Apotheker für deren Rolle in der Prävention?

 

Milz: Der Zusammenschluss über die Förderinitiative Prävention ist wichtig, um den Druck auf die Politik zu erhöhen. Präventionsdienstleistungen in der Apotheke müssen angemessen honoriert werden.

 

PZ: Bislang geschieht dies kaum. Wie wollen Sie dies ändern?

 

Milz: Mit Glicema und Herzensangelegenheit 50+ konnten wir nachweisen, dass Prävention durch Apotheker wirkt. Die Politiker und Krankenkassen können die Augen davor nicht verschließen. Unsere Projekte sind wissenschaftlich evaluiert.

 

PZ: Die Bundesregierung startet einen neuen Anlauf für ein Präventionsgesetz. Welche Erwartungen haben Sie?

 

Milz: Die Apotheker müssen im Präventionsgesetz verankert werden. Das ist unser Ziel. Noch wichtiger ist aber, dass sie in den GKV-Leitfaden Prävention als Leistungserbringer aufgenommen werden. Davon hängt es ab, ob Präventionsangebote der Apotheke honoriert werden. /

 

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