Pharmazeutische Zeitung online

Sichere Arzneimittel, sichere Therapien

30.04.2013  19:05 Uhr

Sind unsere Arzneimittel sicher? Damit diese Frage mit Ja beantwortet werden kann, hat sich seit der Contergan-Tragödie in den 1960er-Jahren viel getan. Während der Arzneimittelzulassung beziehungsweise nach der Markteinführung im Rahmen der Pharmakovigilanz werden unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW, »Nebenwirkungen«) erfasst und kontinuierlich überwacht. Es gibt festgelegte und weitgehend international harmonisierte Sicherungssysteme und -prozesse für Arzneimittel mit dem Ziel, deren unerwünschte Wirkungen zu entdecken, zu beurteilen und zu verstehen, um entsprechende Maßnahmen zur Risikominimierung ergreifen zu können. Das kann dann unter Umständen drastische, aber dennoch wichtige Maßnahmen zur Folge haben: das Ruhen, die Rücknahme oder gar den Widerruf der Zulassung. Dass diese Sicherungssysteme funktionieren, zeigt sich aktuell am Beispiel Tetrazepam, dessen Zulassung aufgrund von seltenen, aber schwerwiegenden Hautreaktionen demnächst EU-weit ausgesetzt wird (lesen Sie dazu EMA-Beschluss: Aus für Tetrazepam besiegelt).

 

Im nächsten Schritt muss man die Frage stellen, ob auch die Arzneimittelthera­pien sicher sind. Dabei geht es nicht nur um die konkrete Anwendung des Arzneimittels, sondern um die gesamte Kette des Medikationsprozesses – von Verordnung und Überbringung des Rezepts über Überprüfung, Information und Abgabe bis hin zu Anwendung und Monitoring. In dieser Prozesskette können auf vielerlei Ebenen Sicherheitslücken und Risiken entstehen, die fatale Konsequenzen für den Patienten haben können (unerwünschte Arzneimittelereignisse, UAE).

 

Glücklicherweise ist inzwischen erkannt worden, wie wichtig die sichere Umsetzung der Arzneimitteltherapie ist, und unter dem Begriff Arzneimitteltherapie­sicherheit (AMTS) tut sich zunehmend auch in Deutschland sehr viel. AMTS eröffnet Perspektiven, gerade für Apotheker. Denn es geht darum, bereits im Vorfeld Risiken im gesamten Medikationsprozess zu erkennen, um potenzielle UAE zu vermeiden (lesen Sie dazu Arzneimitteltherapiesicherheit: Herausforderung und Zukunftssicherung aus der neuen PZ-Serie »AMTS«). Konkret heißt es nun, ähnlich wie für die Sicherheit des Arzneimittels, Strukturen, Prozesse und Systeme für die sichere Arzneimittelanwendung zu schaffen, zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.

 

Ein zentrales Element zur Verbesserung der AMTS durch Apotheker liegt im Medikations­management. Durch Aufnahme dieser neuen pharmazeutischen Dienstleistung in die Apothekenbetriebsordnung ist die Grundlage geschaffen, die pharmazeutische Kompetenz als Beitrag zur AMTS einzubringen. Nutzen wir die Chancen für den Berufsstand und das Fach Pharmazie!

 

Professor Dr. Charlotte Kloft

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