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Tamiflu

Regierung weist Kritik zurück

30.04.2013  17:34 Uhr

Von Anna Hohle / Die Bundesregierung hat die Kritik an der staatlichen Einlagerung des umstrittenen Grippemittels Oseltamivir (Tamiflu®) zurückgewiesen. Dennoch wolle sie die Bevorratung antiviraler Mittel zur Pandemiebekämpfung prüfen, heißt es in der Antwort aus dem Bundesgesundheitsministerium auf eine Kleine Anfrage der Linken.

Die Linken hatten Anfang April kritisiert, nationale Pandemiepläne sähen noch immer eine Vorratshaltung von Tamiflu »in millionenfachen Dosen« vor, obwohl Experten die Wirksamkeit des Medikamentes bezweifeln. Zuletzt hatte die Cochrane Collaboration eine entsprechende Untersuchung veröffentlicht. Bei der Bundesregierung kann man diese Kritik jedoch nicht nachvollziehen. Die Studie der Cochrane Collaboration beeinflusse »die positive Nutzen/Risiko-Bewertung für Tamiflu« keineswegs, heißt es in der Antwort durch die Parlamentarische Staatssekretärin Ulrike Flach (FDP). Dies habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits im Februar 2012 festgestellt.

 

Mittel der Wahl

 

Insofern seien die Kriterien, die Tamiflu als Mittel der Wahl zur Pandemiebekämpfung auszeichnen, »nach wie vor als unverändert anzusehen«, so Flach. Allerdings würden sowohl der Einsatz antiviraler Mittel als auch deren Einlagerung derzeit im Rahmen der Fortschreibung des Nationalen Pandemieplans geprüft.

In den Jahren 2009 und 2010 hatten viele Staaten infolge der Pandemie durch den Influenza-A-Virus H1N1 (Schweinegrippe) massenhaft Tamiflu eingekauft. Infolge der geringen Nachfrage wurden in Deutschland jedoch zahlreiche Dosen des Grippemittels wieder vernichtet. Daneben gab es immer wieder Kritik an der Informationspolitik des Herstellers Roche: Forscher bemängelten, das Unternehmen habe nur einen geringen Anteil der Studiendaten zur Wirksamkeit von Tamiflu veröffentlicht.

 

Auf Nachfrage der Linken gab Flach an, das Gesundheits-, das Innen- und das Verteidigungsministerium hätten insgesamt rund 70 Millionen Euro für den Einkauf von Tamiflu aufgewendet. Die Linken-Politikerin Inge Höger forderte die Bundesregierung nun auf, diese Summe vom Hersteller zurückzuverlangen. Es handele sich um Steuergelder, die Roche »aufgrund von verzerrten und geheim gehaltenen Studien« erlangt habe, so Höger.

 

Als »reichlich spät« bezeichnete Höger den Plan der Regierung, den Einsatz antiviraler Arzneimittel erst jetzt zu prüfen. Roche habe bereits »zig Millionen an der fragwürdigen Pandemiepolitik der Bundesregierung verdient«, so die Linken-Politikerin. Der Fall Tami­flu zeige exemplarisch, »wie medizinische Forschungsergebnisse manipuliert werden, um die Profite der Pharmaindustrie zu steigern«. /

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