Pharmazeutische Zeitung online
Zukunftsforschung

Früh übt sich, wer gesund altern will

30.04.2013  20:28 Uhr

Aus Sicht des Zukunftsforschers Matthias Horx muss sich in Deutschland noch einiges tun, damit die Menschen gesünder altern. Dabei seien die richtigen Anreize für eine gesunde Lebensweise entscheidend.

Die Lebenserwartung der Deutschen steige im Schnitt um drei Monate pro Jahr, sagte Horx, der ein Zukunftsinstitut mit Sitz in Kelkheim und Wien gegründet hat. Drei von fünf hinzugewonnenen Lebensjahren könnten dabei gesund verbracht werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmten. Deutschland liege bislang allerdings noch unter diesem Wert. In Zukunft müsse es verstärkt darum gehen, die Menschen zu einer gesünderen Lebensweise zu bewegen, sagte Horx.

 

Wichtig sei, die richtigen Anreize zu wählen. Als Beispiel führte Horx unter anderem den Fall einer afrikanischen Krankenkasse an. Ihre Versicherten erhalten Rabatte in verschiedenen Geschäften, wenn sie regelmäßig Sport im Fitnessstudio treiben und auf diese Weise Punkte sammeln. »Wir müssen Gesundheit ökonomisch belohnen.« Gerade im Fitnessbereich sieht Horx großen Nachholbedarf für Deutschland. Während etwa in Finnland nur 4 Prozent der Menschen nicht regel­mäßig Sport trieben, sei es in Deutschland mehr als ein Drittel der Bürger (36 Prozent).

Insgesamt nehme das Thema Gesundheit einen wachsenden Stellenwert im Leben der Menschen ein. In den vergangenen Jahren habe es bereits deutliche Erfolge in Bezug auf die Volksgesundheit gegeben. »Diese werden oftmals ignoriert«, sagte Horx. So habe sich etwa der Zahnzustand der Deutschen erheblich verbessert. Hatten 1983 noch 98 Prozent der 12-Jährigen Karies, war es 2006 nicht einmal mehr jeder Dritte (30 Prozent).

 

Mit Blick auf die Krankheiten der Zukunft sprach Horx von einer »diagnostischen Inflation«, die sich bereits heute abzeichne. So würden neue Krankheitsbilder geradezu erfunden und promotet. Gleichzeitig verblassten technische Illusionen zunehmend. In der Pharmaindustrie steige der Aufwand für die Entwicklung neuer Arzneimittel rasant. Der zusätzliche Nutzen für den Patienten sei hingegen oftmals nur gering. Insgesamt rechnet Horx damit, dass sich Schul- und Alternativ­medizin in Zukunft nicht mehr weitgehend unvereinbar gegenüberstehen. Vielmehr werde eine Art Integrations­medizin entstehen, die beide Ansätze miteinander vereint. Auch die Akteure im Gesundheitswesen müssten verstärkt zusammenarbeiten. »Heute kämpft dort beinahe jeder gegen jeden«, so Horx. »Das muss sich ändern.« Wie erfolgreich eine sektor­über­greifende Versorgung laufen kann, zeigten Initiativen wie das Projekt »Gesundes Kinzigtal« in Baden-Württemberg. Dort haben sich verschiedene Leistungserbringer in einem Netzwerk zusammen geschlossen mit dem Ziel, die Versorgung zu optimieren. Die Erkrankungsraten seien in der Folge zum Teil deutlich gesunken, sagte Horx.

 

Eine große Herausforderung wird in Zukunft die wachsende Zahl Pflegebedürftiger sein. Bereits heute kommen im Pflegebereich verstärkt neue Technologien zum Einsatz. Sie sollen ältere Menschen im Alltag unterstützen und ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Horx betrachtet diese Entwicklungen kritisch, denn sie erfassten nicht das zentrale Problem, sagte er. Was Senioren insbesondere fehle, sei der soziale Kontakt. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
WienSport

Mehr von Avoxa