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Zukunftsforschung

Neue Chancen für die Apotheke

30.04.2012  18:44 Uhr

Der Zukunftsforscher Dr. Stephan Sigrist von der Universität Zürich sieht die Apotheker für die künftigen Entwicklungen im Gesundheitssystem gut aufgestellt. Denn persönliche Beratung werde immer wichtiger.

Seit Jahren beschäftigt sich der Biochemiker und Leiter des Think Tank W.I.R.E. (Web for Interdisciplinary Research & Expertise) mit den Trends in Sachen Life Science, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Zukunft des Gesundheitswesens könne man natürlich nicht vo­raussagen, sagte Sigrist. Dafür sei das System zu komplex. Doch einzelne Entwicklungen sind bereits absehbar. So präge der technische Fortschritt in besonderem Maße auch die Medizin. Sie soll künftig besser und noch näher am Patienten sein. Sigrist warnte jedoch vor einer falschen Erwartungshaltung. »Viele Vorstellungen sind von der Realität weit entfernt.« Darüber hinaus wachse der Kostendruck stetig. Ihm müssten die Akteure im Gesundheitswesen mit steigender Effizienz oder Rationierung begegnen.

Bereits heute stellen die Verbraucher bei Fragen rund um die Gesundheit häufig eigene Recherchen vor allem im Internet an, eine Entwicklung, die sich im Rahmen des technischen Fortschritts verstärken wird. Sigrist ist überzeugt, dass diese Demokratisierung des Gesundheitswesens neue Chancen für die Apotheke eröffnet. Die Menge an Informationen in den Medien überfordere den Patienten oftmals, sagte er. Damit förderten die Daten allenfalls das Halbwissen der Verbraucher. »Dem Patienten fehlt die Grundlage für eigenverantwortliche Entscheidungen in Gesundheitsfragen.«

 

Als Gegengewicht zur technischen Entwicklung spiele die persönliche Beratung durch Experten daher eine wachsende Rolle. Hier seien die Apotheker in einer starken Position, so Sigrist. »Sie sind nahe am Patienten, haben die Kompetenz und genießen das Vertrauen der Verbraucher.« So könnten sich Apotheker etwa gezielt in der Gesundheitsbildung engagieren und Kurse in Kooperation mit Schulen anbieten. Zudem wachse der Bedarf nach niedrigschwelligen, dezentralen Angeboten, die den Patienten einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Gesundheitsleistungen erlauben. Aufgrund ihrer Nähe zum Verbraucher könnte die Apotheke hierbei in Kooperation mit anderen Akteuren des Gesundheitssystems als »zentrales Drehkreuz für Gesundheitsfragen im Alltag« dienen.

 

In Zukunft werden akute Erkrankungen Sigrist zufolge zudem seltener, während die Zahl chronisch Kranker steigt. Gleichzeitig treten Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes vermehrt auf. »Wir müssen uns frühzeitig überlegen, wie wir auf diese Entwicklung reagieren.« Darüber hinaus wachse der sogenannte zweite Gesundheitsmarkt. Patienten verhielten sich immer öfter wie Verbraucher. »Gesundheit wird zum Statussymbol.« Damit steige der Druck, die eigene Gesundheit zu verbessern. Enorme Fortschritte werde es auch in der Diagnostik geben. Viele Tests könnten die Patienten dabei in Zukunft auch selbst durchführen. »Diagnosen erfolgen damit nicht mehr primär durch Experten«, so Sigrist.

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