Pharmazeutische Zeitung online

Kein gutes Jahr

03.05.2011  14:38 Uhr

2011 wird die deutschen Apotheken richtig Geld kosten: 150 Millionen Euro durch den erhöhten Apothekenabschlag, 400 Millionen Euro durch den pharmazeutischen Großhandel, der seinen Sparbeitrag an die Apotheker weitergereicht hat – wen wundert es, dass die Zahl der Apotheken schon im ersten Quartal 2011 erneut deutlich gesunken ist.

 

Auch 2010 war für die deutschen Apotheken kein gutes Jahr – obwohl es so verheißungsvoll begann. Der Schiedsstellenentscheid zum Apothekenabschlag 2009 in Höhe von 1,75 Euro pro abgegebener Packung könnte den Apotheken 250 Millionen Euro bescheren – allerdings hat das Sozialgericht Berlin den Schiedsspruch soeben aufgehoben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es bleibt spannend (siehe dazu Apothekenabschlag: Gericht kippt Schiedsspruch). Auch für 2010 steht die Höhe des Abschlags noch nicht fest.

 

Die ganz kalte Dusche kam dann mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG). Die schwarz-gelbe Bundesregierung enttäuschte die zaghaft auf eine bessere Gesundheitspolitik hoffende Apothekerschaft und setzte den Apothekenabschlag für die Jahre 2011 und 2012 auf 2,05 Euro pro Packung herauf. Eine zusätzliche Belastung von 150 Millionen Euro pro Jahr. Diese Rechnung macht die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in ihrem Wirtschaftsbericht 2010 auf (lesen Sie dazu den Titelbeitrag, Wirtschaftsbericht: Der AMNOG-Frust sitzt tief).

 

Die Berufsvertretung fordert deshalb von der Politik das Ende willkürlicher Festsetzungen des Apothekenabschlags. Der soll 2012 wieder der Selbst­ver­wal­tung überlassen werden. In der Tat ist es absurd, dass sich die Politik in Dinge einmischt, die die Selbstverwaltung effektiver und sachkundiger erledigen kann.

 

Die Zahl der Apothekenbetriebsstätten ist mit 21 441 zum Jahresende 2010 auf den niedrigsten Stand seit 2003 gefallen. Dahinter stehen viele Einzelschicksale: an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gescheiterte Pharmazeuten oder Heilberufler, die am Ende ihres Berufslebens keinen Nachfolger finden. Das hat auch Folgen für die Versorgungssicherheit, wenn Apotheken verschwinden und Patienten gerade auf dem Land immer weitere Wege zurücklegen müssen. Die Entwicklung spielt denen in die Hände, die mit Video-Apotheken, Pick-up-Stellen und Versandhandel vordergründig Versorgungslücken schließen wollen, tatsächlich aber die Sicherheit und Gesundheit der Patienten gefährden.

 

Dr. Uta Grossmann

Ressortleitung Wirtschaft und Handel

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