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Dupuytren’sche Kontraktur

Bakterienenzym statt OP

Datum 03.05.2011  14:11 Uhr

Von Sven Siebenand / Die Dupuytren’sche Kontraktur, eine langsam fortschreitende Erkrankung des Bindegewebes in den Handinnenflächen und Fingern, kann die Lebensqualität stark einschränken. Bereits simple Alltagshandlungen wie Autofahren oder Händeschütteln können zum Problem werden. Ab Mai gibt es eine Alternative zur Operation. Mikrobielle Collagenase ist die erste injizierbare Therapieoption.

Die Dupuytren´sche Kontraktur beginnt mit der Ausbildung von Knötchen in den Handinnenflächen. Diese Knötchen bestehen aus kollagenbildenden Zellen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sammelt sich weiter überschüssiges Kollagen an, sodass sich letztendlich unter der Haut Stränge bilden. Diese erstrecken sich von der Handfläche bis in die Finger und führen langsam zu einer Beugekontraktur der Finger, die als Dupuytren’sche Kontraktur bezeichnet wird. Die Folge: Einer oder mehrere Finger krümmen sich nach vorne zur Handfläche und lassen sich nicht vollständig strecken. Benannt ist das Krankheitsbild nach Baron Guillaume Dupuytren, der es in den 1830er-Jahren in Paris erstmalig vorstellte.

 

Männer sind häufiger betroffen als Frauen und bei ihnen ist die Dupuytren’sche Kontraktur tendenziell auch schwerer ausgeprägt. Zudem erkranken hellhäutige Menschen nordeuropäischer Abstammung häufiger. So findet sich die höchste Prävalenz im nördlichen Schottland, in Island und in Norwegen. Bis zu 20 Prozent aller Männer im Alter von über 60 Jahren und bis zu 20 Prozent aller Frauen im Alter von über 80 Jahren können betroffen sein.

 

Bisher werden die Betroffenen in der Regel handchirurgisch versorgt. Die Wirksamkeit anderer Methoden, etwa Ultraschallbehandlung, Cortisoninjektion oder Vitamin E, ist laut der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie wissenschaftlich nicht bewiesen.

 

Im Gegensatz dazu ist die Wirksamkeit des neuen Präparates Xiapex® erwiesen, weshalb es die EU-Zulassung bei Erwachsenen mit Dupuytren’scher Kontraktur mit tastbarem Strang erhalten hat. Diese basiert auf den Ergebnissen zweier zulassungsrelevanter Studien, CORD I und CORD II (Collagenase Option for the Reduction of Dupuytren’s). 64 beziehungsweise 44 Prozent der Patienten in der Verumgruppe konnten drei Monate nach der letzten von insgesamt drei Injektionen ihre Finger bis zu einem Winkel von 5 Grad oder weniger strecken Unter Placebo gelang das nur bei 7 beziehungsweise 5 Prozent der Patienten.

 

In dem Präparat ist aufgereinigte mikro­bielle Kollagenase aus Clostridium histolyticum enthalten. Kollagenasen sind Enzyme, die Kollagen abbauen. Die Anwendung erfolgt als lokale Injektion direkt in den Strang und kann ambulant durchgeführt werden. Durch die Anwendung wird die Struktur der Stränge aufgebrochen. Der Finger kann 24 Stunden nach der Injektion nach Bedarf einer Fingerextension unterzogen werden, um das Reißen des Stranges und so die Streckung des Fingers zu ermöglichen. In einem Video auf Youtube beschreibt eine Patientin dies als schmerzhafte Angelegenheit. Dafür bleibt ihr jedoch die Hand-OP erspart.

 

Falls die Kontraktur vier Wochen nach der Behandlung fortbesteht, kann der Arzt eine weitere Injektion in denselben Strang verabreichen und die Fingerextension wiederholen. Je Strang können bis zu drei Injektionen und Extensionsversuche erfolgen. / 

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