Pharmazeutische Zeitung online
Autoimmunität

Epstein-Barr-Virus knipst Risikogene an

25.04.2018  10:57 Uhr

Von Annette Mende / Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) sind immer wieder mit dem Auftreten von Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht worden. Jetzt haben Forscher des Cincinnati Children’s Hospital einen Mechanismus entdeckt, der einen Zusammenhang plausibel macht: Das Virusprotein EBNA2 aktiviert bestimmte Gene, die das Risiko für Autoimmunerkrankungen erhöhen.

 

Das fanden die Wissenschaftler um Professor Dr. John B. Harley mithilfe einer neuen Berechnungsmethode heraus, dem RELI (Regulatory Element Locus Intersection Algorithm). Damit kann die Bedeutung von Transkriptionsfaktoren für bestimmte Gene ermittelt werden.

Wie die Gruppe im Fachjournal »Nature Genetics« ausführt, besetzen EBNA2 und menschliche Transkriptionsfaktoren, die mit EBNA2 zusammenwirken, etwa die Hälfte der Risikogene für Lupus erythematodes (DOI: 10.1038/s41588-018-0102-3). Bei Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Typ-1-Diabetes, juveniler idiopathischer Arthritis und Zöliakie – allesamt Autoimmunerkrankungen – besteht demnach ein ähnlicher Zusammenhang. Die Forscher gehen davon aus, dass die entsprechenden Risiko­gene dadurch aktiviert werden.

 

Fast alle Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit EBV, dem Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers, an. Bei Kleinkindern verläuft die Infektion meist mild, bei Jugendlichen und Erwachsenen können die klassischen Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellung und Entzündungen im Rachenbereich auftreten. Nach einer Infektion verbleibt EBV lebenslang im Körper.

 

Wegen der weiten Verbreitung von EBV ist es quasi unmöglich, eine Ansteckung zu vermeiden. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es nicht. Auf Basis des jetzt entdeckten genetischen Zusammenhangs lässt sich jedoch vielleicht eine Methode entwickeln, mit der sich das Risiko für Autoimmunerkrankungen senken lässt, hoffen die Forscher. Sie betonen dabei, dass eine EBV-Infektion nicht der einzige Faktor ist, der zur Entwicklung der genannten Erkrankungen beiträgt. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa