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Arzneimittelpreise

Das verflixte erste Jahr

26.04.2017  09:44 Uhr

Von Ev Tebroke / Preiswucher im ersten Marktjahr? Das frisch gebackene Arzneimittelgesetz greift nach Ansicht der DAK Gesundheit bei der Preisgestaltung neuer Medikamente zu kurz, wie die Kasse mit ihrem AMNOG-Report 2017 unterstreicht. Die Hersteller sind jedoch der Ansicht, durch niedrige Erstattungspreise genügend Einsparungen zu leisten.

»Unsere Forderung, Mondpreise bei neuen Arzneimitteln zu verhindern, erfüllt das neue Gesetz nicht«, so der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm. Ursprünglich war zwar im Rahmen des Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetzes (AM-VSG) für neu eingeführte Medikamente im ersten Marktjahr eine Umsatzschwelle von 250 Millionen Euro geplant. Bei Überschreitung dieser Grenze sollte dann rückwirkend der zwischen Kassen und Herstellern ausgehandelte Erstattungspreis greifen. Dieses Vorhaben wurde aber fallengelassen.

 

Teure Onkologika

 

Die Umsatzschwelle hätte in der Vergangenheit zwar nur drei Wirkstoffe erfasst. Diese machten bei der DAK nach eigenen Angaben aber immerhin 40 Prozent des Umsatzes der seit 2011 neu zugelassenen Arzneimittel im ersten Marktjahr aus, also rund 160 Millionen Euro. Vor allem auch angesichts neuer Onkologika, die im Schnitt 300 Prozent teurer seien, als bereits bestehende Vergleichstherapien, befürchtet die DAK Kostenexplosionen. Immer mehr Patienten würden zusätzlich zu ihrem Medikament ein neues Arzneimittel verordnet bekommen, meist direkt nach dessen Zulassung, betonte Professor Wolfgang Greiner, Gesundheitsökonom an der Universität Bielefeld und Autor des AMNOG-Reports 2017. Damit greife der erst nach 12 Monaten ausgehandelte Erstattungspreis zu spät und trage entsprechend wenig zur Kostensenkung bei.

 

Die Hersteller lassen die Kritik nicht gelten. Die Arzneimittelausgaben seien im Jahr 2016 mit rund 3 Prozent unterdurchschnittlich gestiegen, so Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) – die Ausgaben für Nettoverwaltungskosten der Krankenkassen hingegen etwa um 4,5 Prozent.

 

Auch der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) unterstreicht ein sinkendes Preisniveau bei den Erstattungspreisen. Im Vergleich zu 15 europäischen Ländern lägen 69 Prozent der deutschen Preise unter dem Durchschnitt, ein Drittel seien sogar die niedrigsten, schreibt der Verband. Was die Krebsmedikamente betrifft, so ist deren Anteil von 12,7 Prozent an den Arzneimittelausgaben (2016) aus Sicht des vfa angemessen, da im Gegenzug hierzulande die Sterblichkeit bei Krebs seit 1990 um 25 Prozent gesenkt werden konnte. /

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