Wussten sie schon, dass ... |
23.04.2014 10:37 Uhr |
Daniel Rücker / Wenn Menschen unter Druck stehen, wird der Sympathikus aktiv, der Körper schüttet Cortisol aus, der Blutdruck steigt, der Bewegungsapparat fährt seine Leistung hoch. Das Hirn verabschiedet sich partiell aus dem Geschehen. Für die anspruchsvolle Arbeit in der Apotheke ist dies keine gute Botschaft. Im Stand-by-Modus versagt der Cortex seinem Wirt den Dienst.
Doppelt ärgerlich ist dabei, dass Stress offenbar ansteckend ist. Wie Wissenschaftler vom Leipziger Max-Planck-Institut für Neurowissenschaften herausgefunden haben, können Menschen auch dann Stress empfinden, wenn sie selbst gar nicht in einer schwierigen Lage sind. Es reicht, wenn sie jemanden sehen, der unter Stress steht. Die Forscher sprechen dann von empathischem Stress. Am häufigsten leiden Menschen mit anderen, wenn die Schweißperlen auf der Stirn eines guten Freundes stehen. Bei Fremden fällt die Empathie geringer aus.
Apothekenleiter sollten dieses Ergebnis ernst nehmen. Denn sie haben Konsequenzen für das Betriebsklima und die Effizienz des Teams. Wer Mitarbeiter haben möchte, die auch in schwierigen Situation ruhig bleiben, der muss dies vorleben. In jeder Apotheke gibt es schwierige Phasen, das ist klar. Wer aber den ganzen Tag mit hochrotem Kopf durch die Apotheke stürmt, der macht auch seine Angestellten hektisch. Nur ein souveräner Chef, der sein Handwerk beherrscht, kann sich langfristig an Mitarbeitern erfreuen, die entspannt und gerne ihre Arbeit machen. Nicht immer ist das Leben gerecht, an dieser Stelle schon. /