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Metastasen

Verantwortliche Zellen entdeckt

23.04.2013  17:12 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Im Blut von Brustkrebs- Patientinnen haben deutsche Forscher vermutlich die Krebszellen entdeckt, die in der Lage sind, Metastasen auszulösen. Diese Zellen weisen Merkmale von Krebs-Stammzellen auf und sind durch drei Oberflächenproteine charakterisiert.

Im Blut von Brustkrebspatientinnen befindet sich eine ganze Reihe von Krebszellen. Um unter diesen die Zellen zu finden, die Metastasen bilden können, isolierten die Forscher um Andreas Trumpp vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Kollegen vom Nationalen Centrum für Tumor­erkrankungen (NCT) in Heidelberg zunächst alle zirkulierenden Krebszellen aus dem Blut von insgesamt 350 Patientinnen. Anschließend verpflanzten sie die Zellen einzeln in das Knochenmark von Mäusen mit defektem Immunsystem. Nach insgesamt mehr als hundert solcher Übertragungen entwickelten einige der Tiere Metastasen in Knochen, Lunge und Leber.

 

Diese Zellen untersuchten die Forscher nun genauer und entdeckten drei charakteristische Oberflächenmoleküle: das Protein CD44, das der Zelle hilft, sich im Knochenmark festzusetzen, CD47, das vor Angriffen des Immunsystems schützt, und das Protein MET, das die Wanderbereitschaft und Invasionsfähigkeit der Zellen steigert. Ihre Ergebnisse stellten die Forscher im Fachjournal »Nature Biotechnology« vor (doi: 10.1038/nbt.25760).

 

Zellen, die alle drei Merkmale zeigten, also »dreifach positiv« waren, kamen in unterschiedlichem Ausmaß im Blut der Patientinnen vor – der Anteil betrug zwischen 0,6 und 33 Prozent. Patientinnen mit einer großen Anzahl dieser Zellen haben eine schlechtere Prognose und mehr Metastasen als Frauen, bei denen nur wenige dieser Metastasen-induzierenden Zellen nachgewiesen wurden, berichten die Forscher. Das Muster der drei Moleküle könne daher als Biomarker für den Verlauf der Erkrankung dienen.

 

Die Wissenschaftler wollen nun prüfen, ob sich die Oberflächenmoleküle als Zielstrukturen für spezifische Therapien für Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs eignen. Gute Ansätze gebe es schon: Gegen CD47 werden bereits Antikörper entwickelt, die die Funktion des Moleküls blockieren. Und mit Tivantinib und Onartuzumab sind auch zwei gegen den MET-Rezeptor gerichtete Wirkstoffe in der klinischen Erprobung. /

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