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Epilepsie

Risiko für Überdosierungen und Suizid erhöht

18.04.2018  10:24 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Menschen mit Epilepsie haben ein dreifach höheres Risiko für einen unnatürlichen Tod als Menschen ohne das Anfallsleiden. Einer Analyse von Forschern der Universität Manchester um Dr. Hayley Gorton zufolge spielen dabei nicht nur Unfälle aufgrund der Anfälle, sondern auch ­Medikamenten-Überdosierungen und Suizide eine Rolle (»JAMA Neurology«, DOI: 10.1001/jamaneurol.2018.0333).

 

Die Forscher analysierten Daten von knapp 59 000 Epilepsie-Patienten und 1 180 000 Personen ohne die Erkrankung aus England und Wales. Insgesamt starben 271 Epilepsie-Patienten einen nicht natürlichen Tod, davon 192 an einem Unfall (71 Prozent). Damit lag das Risiko für einen nicht natür­lichen Tod fast dreimal höher als in der Vergleichsgruppe (HR 2,77), das Risiko für einen tödlichen Unfall war ebenfalls um den Faktor drei erhöht (HR 2,97).

 

Bei Epilepsie-Patienten kam es zudem fünfmal häufiger zu unbeabsichtigten tödlichen Medikamenten-Überdosierungen. Diese erfolgten in der großen Mehrheit mit Opioiden und psycho­tropen Substanzen und selten mit Anti­epileptika. Das Suizidrisiko war bei Menschen mit Epilepsie doppelt so hoch wie bei nicht Erkrankten. Obwohl höher als in der Allgemeinbevölkerung, sei das ­Risiko für einen unnatürlichen Tod bei Epilepsie-Patienten in absoluten Zahlen mit 0,3 bis 0,5 Prozent aber relativ gering, schreiben die Forscher.

 

Ein Grund für das erhöhte Risiko könnten psychische Komorbiditäten wie Substanzmissbrauch, Angsterkrankungen, Depression und Persönlichkeitsstörungen sein, die bei Epilepsie-Patienten deutlich häufiger vorkamen als in der Vergleichsgruppe. Gorton und ihre Kollegen fordern daher in einer Mitteilung der Universität, Patienten nicht nur über das Unfallrisiko aufzuklären, sondern auch bezüglich psychischer Gesundheit und Suizidgedanken zu monitoren. Zudem sollten Ärzte besonders kritisch hinterfragen, ob Medikamente, die sie Epilepsie-Patienten zur Behandlung anderer Erkrankungen verordnen, hinsichtlich ihrer Toxizität für die Patienten geeignet sind. /

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