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Pneumokokken-Impfung

Rate der Hospitalisierungen gesunken

17.04.2007  11:17 Uhr

Pneumokokken-Impfung

<typohead type="3">Rate der Hospitalisierungen gesunken

Von Christina Hohmann

 

Die routinemäßige Impfung von Kleinkindern gegen Pneumokokken in den USA zeigt Erfolge: Sie senkte die Rate der Hospitalisierungen wegen Lungenentzündungen bei unter zweijährigen Kindern um fast 40 Prozent. Aber auch in allen anderen Altersgruppen nahm die Zahl der Krankenhauseinweisungen ab.

 

Seit dem Jahr 2000 empfehlen die US-amerikanischen Centers for Diesease Control and Prevention (CDC) in Atlanta eine routinemäßige Schutzimpfung gegen Pneumokokken für alle Kleinkinder unter zwei Jahren. Hierfür steht ein siebenvalenter Konjugatimpfstoff zur Verfügung, der mit einer Effektivität von 97,4 Prozent gegen die sieben wichtigsten Serotypen schützt.

 

Dr. Carlos Grijalva von der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, und seine Kollegen haben nun untersucht, wie sich die Empfehlung zur Routineimpfung auf die Inzidenz von Lungenentzündung auswirkt. Die Forscher analysierten Daten des »Nationwide Inpatient Sample«, der größten Datenbank zu stationär behandelten Patienten. Für die Zeit von 1997 bis 1999 sowie von 2001 bis 2004 ermittelten sie die Rate aller Krankenhauseinweisungen, die auf eine Lungenentzündung zurückgingen. Das Jahr 2000 berücksichtigten die Forscher nicht, da in diesem Jahr die Routineimpfung eingeführt wurde.

 

Den Analysen zufolge nahm die Rate der Pneumonie-Hospitalisierungen bei den unter Zweijährigen in den Jahren nach Einführung der Schutzimpfungen jährlich um 506 pro 100.000 Kinder ab. Dies bedeutet, dass in den gesamten USA bis 2004 etwa 41.000 Kinder weniger stationär behandelt werden mussten, als vor Einführung der Immunisierung, berichten die Forscher im Fachjournal »The Lancet« (Band 369, Seite 1179 bis 1186). Auch in allen anderen Altersgruppen ging die Hospitalisierungsrate zurück. So verhinderte die Schutzimpfung der Kleinkinder insgesamt 25.000 Klinikhauseinweisungen wegen Lungenentzündung in der Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen. Diese Ergebnisse weisen auf einen »Herdeneffekt« hin, bei dem auch nicht immunisierte Bevölkerungsgruppen von einer Impfung profitieren, schreiben Orin Levine und Felicity Cutts im Editorial der Ausgabe. Seit Juli 2001 empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut eine Pneumokokkenimpfung für Säuglinge und Kleinkinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr.

 

Die Impfung scheint auch die Zahl der Mittelohrentzündungen bei Kleinkindern zu senken. Dies berichten Forscher um Katherine Poehling von der Vanderbilt University im Fachjournal »Pediatrics« (119, Seite 707 bis 715). Die Wissenschaftler untersuchten die Daten von 27.000 Kindern in New York und 150.000 Kindern in Tennessee bis zum Alter von zwei Jahren. Dabei zeigte sich, dass die Rate der Otitis-media-Erkrankungen beim geimpften Jahrgang 2000/2001 in Tennessee um 17 Prozent und in New York um 28 Prozent niedriger lag als bei den ungeimpften vorigen Jahrgängen. Ob dieser Trend anhält, müsste genau verfolgt werden, sagte Poehling. Pneumokokken-Stämme, die nicht in der Vakzine enthalten sind, könnten sich eventuell verstärkt ausbreiten und die erzielten Erfolge wieder zunichte machen.

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