Pharmazeutische Zeitung online

Rauchzeichen

11.04.2018  10:06 Uhr

Rauchzeichen

Es gibt wohl kein anderes Produkt, das in den vergangenen Jahrzehnten einen so dramatischen Imageverlust hinnehmen musste, wie die Zigarette. Galt die lässig im Mundwinkel glimmende Kippe noch bis zur Jahrtausendwende als notwendiges Accessoire für coole Typen, wird sie heute vor ­allem mit Krebsgefahr, schlechter Haut und Kurzatmigkeit in Verbindung gebracht. Zumindest von gut ausgebildeten und wohlhabenden Menschen, muss man einschränkend hinzufügen. Denn eine aktuelle Studie hat gezeigt: In Deutschland qualmen vor allem die sozial Schwachen. Bei ihnen ist der Raucheranteil mehr als doppelt so hoch wie in der Oberschicht ­(lesen Sie dazu Tabakstudie: Vor allem sozial Schwache rauchen).

 

Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen für die Raucher sind ­bekanntlich enorm. Rauchen tötet. Das ist mittlerweile so eindeutig bewiesen, dass man sogar die Tabakkonzerne dazu zwingt, diesen Satz in Kombination mit schauderhaften Fotos von Raucherlungen oder Ähn­lichem auf die Packungen ihrer eigenen Produkte zu drucken. Es gilt der Ausspruch der ehemaligen Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Gro Harlem Brundtland: »Eine Zigarette ist das einzige Konsumprodukt, das bei bestimmungsgemäßer Anwendung den Konsumenten tötet.«

 

Und was unternimmt die deutsche Regierung, um die Bürger ihres Landes vor den Gefahren des Glimmstängels zu schützen? Leider herzlich ­wenig. Das liegt aber nicht an der Bundesdrogenbeauftragten. Ginge es nach der wackeren und konsequenten Marlene Mortler (CSU), wäre das Verbot von Außenwerbung für Tabak, das Deutschland als einziges EU-Land immer noch nicht eingeführt hat, schon längst ­beschlossen. Auch dürfte in Autos nicht mehr geraucht werden, wenn Kinder mitfahren. Bislang konnte sich Mortler mit ihren Plänen für einen besseren Nichtraucherschutz jedoch nicht durchsetzen – weil dem Vernehmen nach vor allem die Spitze der Unionsfraktion dagegen mauert.

 

Für eine so reiche Nation wie Deutschland ist es zudem beschämend, dass die Kosten für eine strukturierte Raucherentwöhnung nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Ohne diese Unterstützung, die eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Hilfe darstellt, schaffen es aber nur die wenigsten Raucher, der Zigarette auf Dauer zu entsagen. Hoffentlich bewegt die aktuelle Studie die Politik dazu, sich endlich mehr um die Raucher in Deutschland zu kümmern. Wir Apotheker sind auf jeden Fall bereit, unseren Beitrag in Form von kompetenter Beratung zur Raucherentwöhnung zu leisten.

 

Annette Mende

Redakteurin Pharmazie

 

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa