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Hilfstaxe

Apothekerverbände fordern Kündigung

11.04.2018  10:06 Uhr

Von Anna Pannen / Die neuen Regelungen zur Vergütung von Zytostatika-Rezepturen stoßen bei den Apothekern auf Widerstand. Einige Verbände wollen nun aber nicht nur die entsprechenden Vertragspassagen kündigen, sondern die gesamte Hilfstaxe.

Der Hessische Apothekerverband (HAV) will ein Ende der Hilfstaxe in ihrer jetzigen Form. Man werde den Deutschen Apothekerverband (DAV) bei der kommenden Mitgliederversammlung auffordern, den Vertrag mit den Krankenkassen zu kündigen, erklärte HAV-Chef Holger Seyfarth. In der Hilfstaxe legen Apotheker und Kassen die Preise für Arzneimittel fest, die nicht industriell gefertigt sind, also etwa von Rezepturen und den dafür benötigten Stoffen.

In den vergangenen Monaten hatte vor allem Anlage 3 der Hilfstaxe die Gemüter erhitzt: Da sich Apotheker und Kassen nicht über deren Inhalt hatten einigen können, hatte ihn im Januar die Schiedsstelle festgelegt. Die Apotheker ärgern sich nun über stark abgesenkte Preise und andere Unwägbarkeiten. Die Zytostatika herstellenden Apotheker erklärten, um wirtschaftlich arbeiten zu können, seien die Preise zu niedrig angesetzt. Der DAV hat deshalb Klage gegen den Schiedsspruch beim Landessozialgericht Berlin-Brandenburg eingereicht.

 

Dem HAV geht es aber nicht nur um Anlage 3, sondern um die gesamte Hilfstaxe. Sie sei seit 2009 nicht mehr angepasst worden, bemängelt Seyfarth. Die zugrunde gelegten Stoffpreise lägen weit unter dem, was Apotheken tatsächlich im Einkauf zahlen müssten. Theoretisch sei es zwar möglich, solche niedrigen Preise zu erzielen, so der HAV-Chef. Allerdings nur, wenn man sehr große Mengen bestelle. Das sei kleinen Apotheken mit nur wenigen Rezepturaufträgen aber nicht möglich. Der HAV fordert deshalb, die gesamte Hilfstaxe bis auf Anlage 3 zu kündigen, da gegen Letztere ja ohnehin schon eine Klage läuft.

 

Auch der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins Jörn Graue will, dass der DAV die Hilfstaxe endlich kündigt. Das habe der Verband schließlich schon 2012 in einer Mitgliederversammlung beschlossen, aber bis heute nicht getan, erklärte er. Ohne Hilfstaxe würden dann eben die in der Arzneimittelpreisverordnung festgelegten Rezeptur-Aufschläge auf den Einkaufspreis gelten.

 

Ein DAV-Sprecher erklärte, die ABDA habe den Antrag des HAV für die Mitgliederversammlung Ende April erhalten. Dort werde man ihn gemeinsam mit allen Landesverbänden diskutieren und dann darüber befinden. Schon im Januar hatte DAV-Chef Fritz Becker in Reaktion auf den Schiedsspruch zur Hilfstaxe gefordert, Apotheken sollten ihre Wirtschaftlichkeit nicht länger über Einkaufskonditionen sichern müssen. Stattdessen sollten die Krankenkassen endlich die Arbeitsleistung der Apothekenmitarbeiter bezahlen. /

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