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Coffein-ähnliche Substanz wirkt im Tierversuch gegen Alzheimer

08.04.2014  16:51 Uhr

Von Daniela Biermann / Deutsche und französische Forscher haben eine neue Substanz mit Coffein-ähnlicher Wirkung erfolgreich an Alzheimer-Mäusen getestet. Dabei handelt es sich um einen selektiven Adenosin-2A-Rezeptorantagonisten mit dem Kürzel MSX-3, der weniger Nebenwirkungen auslösen soll als Coffein und besser wirken soll. Bei den Versuchsmäusen mit krankhaft verändertem Tau-Protein schnitten die Tiere nach einer mehrwöchigen Behandlung deutlich besser in Gedächtnistests ab als mit Placebo behandelte Tiere, insbesondere bei der räumlichen Orientierung.

Epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass ein moderater, regelmäßiger Konsum von Coffein das Risiko verringert, an Alzheimer zu erkranken. Es gibt Hinweise, dass Tee- und Kaffeetrinker im Alter bessere Gedächtnisleistungen zeigen. Professor Dr. Christa Müller vom pharmazeutischen Institut der Universität Bonn und Dr. David Blum vom Forschungszentrum UMR837 in Lille konnten nun auch erstmals an Mäusen zeigen, dass Coffein zu weniger Tau-Phosphorylierung und proteolytischen Fragmenten im Hippocampus führt. Insbesondere der A2A-Rezeptor scheint dabei eine Rolle zu spielen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal »Neurobiology of Aging« (doi: 10.1016/j.neurobiolaging. 2014.03.027).

 

Coffein selbst wirkt an mehreren Adenosin-Rezeptortypen als Antagonist. Andere Versuche hatten bereits gezeigt, dass Coffein vor Verklumpungen durch β-Amyloide im Gehirn schützt. Unbekannt war bislang die Wirkung auf die krankhaft verdrehten Tau-Proteine.

 

»Wir sind einen guten Schritt vorangekommen«, sagt Müller in einer Pressemitteilung der Alzheimer Forschung Initiative, die das Projekt zusammen mit der französischen Schwesterorganisation finanzierte. »Die Ergebnisse der Studie sind wirklich vielversprechend, denn wir konnten erstmals zeigen, dass A2A-Antagonisten in einem Tiermodell, das der Krankheit sehr ähnlich ist, tatsächlich sehr positive Wirkungen haben. Und die Nebenwirkungen sind gering.« Weitere Tierversuche sind nun geplant, denen bei Erfolg eine klinische Studie folgen soll. »Bis zur Zulassung von A2A-Adenosinrezeptor-Antagonisten als neue Alzheimer-Therapeutika ist also noch etwas Geduld gefragt. Ich bin aber optimistisch, dass klinische Studien durchgeführt werden«, so Müller. /

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