Pharmazeutische Zeitung online

Zwei neue Arzneistoffe im April

09.04.2013  16:29 Uhr

Von Sven Siebenand / Seit Anfang April sind mit Pertuzumab (Perjeta®, Roche) und Colestilan (BindRen®, Mitsubishi Pharma Europe) zwei neue Wirkstoffe verfügbar. Pertuzumab ist eine neue Therapieoption bei Brustkrebs. Es ist ein weiterer monoklonaler Antikörper, der zielgerichtet am HER2-Rezeptor angreift.

 

Man geht davon aus, dass der Wirkstoff ergänzend zu Trastuzumab (Herceptin®) wirkt, da er an einer anderen Stelle des HER2-Rezeptors bindet als das bekannte Präparat. Pertuzumab wurde entwickelt, um zu verhindern, dass sich der HER2-Rezeptor mit anderen HER-Rezeptoren auf der Oberfläche von Zellen verbindet (dimerisiert).

Man geht davon aus, dass dieser Vorgang beim Krebs­wachstum eine wichtige Rolle spielt. Die Bindung von Pertuzumab an HER2 könnte darüber hinaus dem Immun­system signalisieren, die Krebszellen zu zerstören. Die Kombination von Pertuzumab, Trastuzumab und Chemo­therapie führt vermutlich zu einer umfassenderen Blockade der HER-Signalwege. Pertuzumab ist zugelassen in Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel bei Erwachsenen mit HER2-positivem, metastasiertem oder lokal wiederkehrendem, nicht operierbarem Brustkrebs, die zuvor noch keine Anti-HER2-Therapie oder Chemotherapie ihrer metastasierenden Erkrankung erhalten haben.

 

In ihren aktuell veröffentlichten Leitlinien empfiehlt die Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) Pertuzumab in Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel bereits als neuen Standard für die First-Line- Therapie des metastasierten HER2- positiven Mammakarzinoms. Wie das Unternehmen Roche mitteilt, wurde diese Kombination mit dem höchsten Empfehlungsgrad bewertet.

 

Mit Colestilan kam zudem ein neuer nicht-resorbierbarer Phosphatbinder auf den Markt. In Japan wird er schon seit 1999 für den Einsatz bei Hypercho­lesterolämie vertrieben. Das Anwendungsgebiet in der EU ist ein anderes. Zugelassen ist Colestilan hierzulande für die Behandlung von Hyperphos­phatämie bei erwachsenen Patienten mit chronischer Nieren­erkrankung im Stadium 5, die eine Hämo- oder Peritonealdialyse erhalten. Das Ionenaustauscherharz wird oral eingenommen. Es senkt den Serumphosphat-Spiegel, indem es Phosphorsäure im Magen-Darm-Trakt bindet, die dann fäkal ausgeschieden werden kann.

 

Colestilan kann die Bioverfügbarkeit oder Resorptionsrate anderer Arzneimittel beeinflussen. Das gilt zum Beispiel für Steroidhormone, was mit einer potenziellen Beeinträchtigung der Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva einhergeht. Arzneimittel, bei denen eine Reduktion der Bioverfügbarkeit eine klinisch relevante Auswirkung auf die Sicherheit oder Wirksamkeit haben könnte, sollten mindestens eine Stunde vor oder drei Stunden nach der Einnahme von Colestilan gegeben werden. Die gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln mit einem engen therapeutischen Fenster erfordert bei Beginn oder Anpassung der Dosierung von Colestilan oder von dem gleichzeitig gegebenen Arzneimittel eine enge Überwachung der Wirkstoffkonzentrationen oder Nebenwirkungen. /

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