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Masterstudiengang Arzneimittelforschung

Spezialisierung auf evidenzbasierte Medizin und Public Health möglich

Datum 12.04.2010  16:15 Uhr

Von Inga Kretschmer und Knut Schneider, Bonn / Seit drei Semestern bietet die Uni Bonn den Masterstudiengang »Arzneimittelforschung/Drug Research« für Staatsexamensabsolventen der Pharmazie oder (Bachelor-)Absolventen anderer pharmazienaher Studiengänge an. Ein Erfahrungsbericht.

Der Studiengang ist auf vier Semester angelegt. Pharmazeuten mit Zweitem Staatsexamen können ihn auf zwei Semester verkürzen. Die Studenten können zwischen einer Spezialisierung in pharmazeutischer/medizinischer Chemie, pharmazeutischer Biologie, pharmazeutischer Technologie, Pharmakologie und Toxikologie, klinischer Pharmazie und pharmazeutischer Mikrobiologie wählen. In dem gewählten Fach besuchen die Studenten Pflichtmodule und schreiben ihre Masterarbeit. Zusätzlich gibt es ein großes Angebot an Wahlpflichtmodulen, die Einblicke in verschiedene Bereiche der pharmazeutischen Forschung bieten, zum Beispiel Radiopharmazie, Molecular Modeling, Drug Regulatory Affairs und Biomathematik/Bioinformatik.

 

Wir haben uns unter anderem für das Wahlpflichtmodul evidenzbasierte Medizin/Public Health entschieden, das gemeinsam von Professor Dr. Ulrich Jaehde (Klinische Pharmazie der Universität Bonn) und Dr. Eva Susanne Dietrich (HealthEcon AG, Basel) geleitet wird. In einem Blockseminar in Bonn haben wir zunächst die Grundzüge des Gesundheitssystems, die sich daraus ergebenden pharmakoökonomischen Fragestellungen und die Grundsätze der evidenzbasierten Medizin (EBM) kennengelernt. Das Seminar wurde interaktiv gestaltet und enthielt neben einem klassischen Vorlesungsteil in einer Kleingruppe auch praktische Übungen, zum Beispiel zum systematischen Recherchieren in der medizinischen Literaturdatenbank ­Medline.

 

Nach der Theorie folgt die Praxis

 

Im Anschluss an das Einführungsseminar erhielten wir eine Aufgabe aus der Praxis aus dem Gebiet der evidenzbasierten Medizin. Diese haben wir im Laufe eines einwöchigen Praktikums in der Firma Health Econ bearbeitet. Die HealthEcon AG berät Unternehmen und Institutionen aus dem Gesundheitssektor, wie Pharmafirmen, Krankenkassen und Ministerien, und erstellt zum Beispiel klinische und ökonomische Gutachten auf der Basis wissenschaftlicher Studien und Ausarbeitungen. Unter der Anleitung erhielten wir vor Ort interessante Einblicke in Verfahren der EBM und hatten die Möglichkeit, eine berufliche Tätigkeit außerhalb der Apotheke kennenzulernen sowie Fragestellungen aus der Praxis zu bearbeiten.

 

Thema der Projekte war die Evidenzprüfung der Medikation bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) auf Grundlage von Therapieleitlinien. Dafür haben wir zunächst online COPD-Leitlinien recherchiert, die nicht älter als drei Jahre waren. Die Aussagen der Leitlinien bezüglich einzelner Wirkstoffe wurden untereinander verglichen und Unterschiede herausgestellt. Inhaltlich ähnelten sich die Leitlinien größtenteils. Doch nicht immer wurden Empfehlungen auch Evidenz- und Empfehlungsgrade zugeordnet, die dem Leser der Leitlinien die Einordnung der Aussagen ermöglichen. Manche Aussagen waren nicht zufriedenstellend mit Literaturhinweisen belegt und in Einzelfällen fanden sich Aussagen in den angegebenen Literaturstellen nicht wieder. Anhand unseres Projektes haben wir gelernt, wie unterschiedlich die Qualität von Leitlinien sein kann und worauf es bei der Leitlinienbewertung ankommt. Wünschenswert wäre, dass alle Leitlinien auf systematischen Recherchen und Beurteilungen basieren und Empfehlungen geben, die durch Angaben von Empfehlungs- und Evidenzgraden beurteilt und durch angegebene Literaturstellen hinreichend nachvollzogen werden können.

 

Abschließend lässt sich sagen, dass das Modul gute Einblicke in Tätigkeiten in den Bereichen evidenzbasierte Medizin und Public Health bietet, die sich mit der Gesundheitsversorgung der Patienten beschäftigen und damit von großer Praxisrelevanz sind. Weitere Informationen über den Studiengang unter www.drugresearch.uni-bonn.de/

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