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Sepsis-Schnelltest mit einem Blutstropfen

28.03.2018  10:13 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Einen einfachen, schnellen und akkuraten Test auf eine Sepsis haben Forscher vom Massachusetts General Hospital in Boston entwickelt. Das Nachweisverfahren, das die Bewegung spezieller Immunzellen analysiert, stellen die Forscher um Dr. Felix Ellet im Fachjournal »Nature Biomedical Engineering« vor (DOI: 10.1038/s41551-018-0208-z).

 

Bislang werde eine Sepsis häufig spät erkannt oder gar nicht diagnostiziert, weil die verfügbaren Diagnoseverfahren unspezifisch sind beziehungsweise es zum Teil Tage dauert, bis ein Ergebnis vorliegt. Dies führe zu einem unnötigen Einsatz von Antibiotika und verschlechtere mitunter die Pro­gnose von Patienten, heißt es in der Publikation. Ellet und seine Kollegen entwickelten eine Vorrichtung, die ein Netz von mikroskopisch kleinen Kanälen enthält, in das ein Blutstropfen gefüllt wird. Das System misst dann die spontane Beweglichkeit der neutrophilen Granulozyten im Plasma. Eine Störung der Neutrophilen-Funktion ist ein Kennzeichen der Sepsis; die weißen Blutkörperchen verlieren ihre Fähigkeit, auf chemotaktische Signale zu reagieren.

 

Das Team verwendete einen lernenden Algorithmus, um eine für Sepsis charakteristische Signatur der spontanen Motilität der Zellen zu ermitteln. Diese nutzten die Forscher dann, um einen Sepsis-Wert zu berechnen. Wie gut das Testsystem eine Sepsis erkennt, testeten die Forscher an 42 kritisch kranken Patienten, die zum Teil an einer Sepsis erkrankt waren. Das System konnte innerhalb weniger Stunden die Patienten mit Sepsis mit einer Sensitivität von 97 Prozent und einer Spezifität von 98 Prozent von Patienten ohne Sepsis unterscheiden.

 

Bevor der Test zum Einsatz kommt, müssten die Ergebnisse erst in größeren Kohorten bestätigt werden, schränken die Forscher ein. Sie hoffen, dass mithilfe des Systems die Überlebenschancen von Patienten gesteigert und der Antibiotika-Übergebrauch reduziert werden könnte. /

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