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Jens Spahn

Apotheker unterstützen Regierungsziele

28.03.2018  10:13 Uhr

Der Einstieg in die Bundesregierung war für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein wenig holperig. DAV-Chef Fritz Becker geht dennoch davon aus, dass Apotheker und Spahn gut miteinander zusammenarbeiten werden. Dessen zentrale Themen für die kommenden dreieinhalb Jahre seien die ambulante Pflege, die flächendeckende Versorgung und die Digitalisierung.


Für den Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbands (DAV) ist dies eine gute Konstellation: »Die öffentlichen Apotheken unterstützen die Ziele des Ministers.« Dazu gehört für den DAV-Vorsitzenden auch das von Union und SPD vereinbarte Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel. In der ambulanten Pflege und beim Medika­tionsmanagement seien die Apotheker auf Spahns Kurs. »Die Arzneimittelversorgung über die öffentlichen Apotheken ist ein essenzieller Bestandteil der Daseinsvorsorge«, sagte Becker.

Auch bei der von Union und SPD vereinbarten Förderung strukturschwacher Regionen sieht der DAV-Vorsitzende die Apotheker in der Pflicht. Becker: »Vor-Ort-Apotheken sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen Ortskerns, insbesondere in strukturschwachen und alternden Regionen«. Zudem seien die Apotheken gerade in kleinen Orten eine wichtige soziale Anlaufstelle für die Versorgung dementer Menschen, psychisch Kranker und deren Angehörigen. Neben alten und kranken Menschen profitiertem aber auch junge Familien von der Präsenz einer Apotheke in einer kleinen Gemeinde.

 

Eine Steilvorlange für die Apotheker sei die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verbesserung von hochwertigen Arbeitsplätzen für Frauen. Beim Management-Kongress verwies Becker auf die extrem hohe Frauenquote: »Mehr als 72 Prozent der in öffentlichen Apotheken beschäftigten Approbierten sind Frauen.« Rund die Hälfte der Apotheken werde von Frauen geleitet. Bei den PTA und PKA seien sogar jeweils fast 100 Prozent der Arbeitnehmer Frauen.

 

Für die Apotheker geht es allerdings nicht nur darum, die Ziele der Bundesregierung maximal zu unterstützen, sondern auch eigene wichtige Interessen zu verfolgen. Dazu zählen die Freiberuflichkeit, die Apothekenpflicht und natürlich das von Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbarte Rx-Versandhandelsverbot.

 

Weitere Bausteine für eine Verbesserung der flächendeckenden Versorgung sind aus Beckers Sicht das gemeinsame Medikationsmanagement und die Medikationsanalyse von Ärzten und Apothekern für multimorbide Patienten. Dazu gehört aber auch die Möglichkeit, für bettlägerige Patienten einen pharmazeutischen Botendienst zu engagieren. Als weitere Instrumente zur Sicherung einer flächendeckenden Versorgung nannte Becker digitale Rezeptsammelstellen, den Medikationsplan, das individuelle Stellen von Arzneimitteln und die Telepharmazie. /

Kommentar

Digital oder Analog

Keine Frage, die Digitalisierung ist eine gute Sache. Beispielsweise ist die Kommunikation mit dem Großhandel weitaus einfacher als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit den Softwarehäusern. Früher kam der Fachmann in die Apotheke. Heute löst er das Problem der Apotheke von seinem eigenen Arbeitsplatz aus. Auch die Kunden haben es besser. Bei Apotheker Björn Schittenhelm können die Patienten außerhalb der Ladenöffnungszeiten vorbestellte Arzneimittel im Abholkasten entgegennehmen. Gibt es Probleme, kann der Patient den Sachverhalt mit dem Apotheker per Mail oder Telefon diskutieren.

 

Richtig eingesetzt bietet die Digitalisierung den Patienten mehr Service. Diese bevorzugen bei aller Begeisterung für neue Konzepte beim Patientengespräch eindeutig die Beratung von Angesicht zu Angesicht. Vom Versandhandel hält Schittenhelm wenig. Stattdessen führt er seine Kunden in den Webshop. Empathie wird groß geschrieben, nicht nur bei Schittenhelm, sondern auch bei den meisten Kongressteilnehmern.

 

Professor Andreas Kaapke sieht die Digitalisierung ebenfalls ambivalent. Zwar biete sie eine Reihe von Möglichkeiten, aber auch Probleme. Patienten kommen in eine Apotheke, weil sie gesund werden wollen, nicht wegen eines Multimedia-Konzeptes. Sie brauchen Menschen, die sich mit Arzneimitteln auskennen, Menschen die sie gesund machen – eben Apotheker.

 

Daniel Rücker Chefredakteur

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