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Hochwirksame Statine

Auch für die Nieren riskant

26.03.2013  15:46 Uhr

Von Ulrike Viegener / Statine können nicht nur die Muskeln angreifen und die Leber schädigen, sondern erhöhen auch das Risiko für akutes Nierenversagen. Diese Gefahr ist umso größer, je besser die Cholesterolsenker wirken. Das ergab eine jetzt im »British Medical Journal« publizierte Studie.

Die Autoren um Colin Dormuth von der University of British Columbia im kanadischen Vancouver untersuchten die Häufigkeit von akutem Nierenversagen unter Statinen retrospektiv anhand von neun bevölkerungsbasierten Kohortenstudien und Metaanalysen. Zur Auswertung kamen die Daten von mehr als zwei Millionen Statin-Neuanwendern. Eingeschlossen wurden Patienten ab 40 Jahren, und es wurde differenziert nach Ab- beziehungsweise Anwesenheit einer vorbestehenden Nierenschädigung (doi: 10.1136/bmj.f880).

Als hochwirksam wurden folgende Therapieoptionen eingestuft: Rosuva­statin in einer Tagesdosis ab 10 mg, Atorvastatin ab 20 mg täglich und Simvastatin ab 40 mg pro Tag. Diese Regimes wurden mit niedriger potenten beziehungsweise niedriger dosierten Statinen verglichen.

 

Unter hochpotenter Statin-Therapie war in den ersten 120 Tagen nach Behandlungsbeginn das Risiko einer Hospitalisierung wegen akuten Nierenversagens um 34 Prozent erhöht. Danach ging das Risiko zwar zurück, der Unterschied zwischen den Gruppen war aber auch nach zwei Jahren noch statistisch signifikant. Bei einem von 1700 behandelten Patienten müsse mit akutem Nierenversagen gerechnet werden, schätzen die Autoren aufgrund ihrer Analyse. Die Zahlen betreffen Patienten ohne Nierenvorschädigung; bei den rund 60 000 eingeschlossenen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz wurde kein signifikanter Risikoanstieg festgestellt.

 

Dieses Ergebnis bestätigt das der sogenannten JUPITER-Studie, in der Rosuvastatin zur Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse eingesetzt wurde. Dabei war ein – allerdings nicht signifikanter – Anstieg von akutem Nierenversagen um 19 Prozent beobachtet worden. Wurde außerdem eine Verdopplung des Serumkreatinins als Endpunkt berücksichtigt, stieg das Nierenrisiko sogar um 35 Prozent an.

 

Besonders in den ersten vier Monaten nach Therapiestart mit einem hoch dosierten Statin ist das Risiko für eine Krankenhauseinweisung aufgrund von nachlassender Nierenfunktion erhöht, fassen die Autoren der vorliegenden Arbeit zusammen. Ärzte sollten diese Gefahr im Hinterkopf haben, vor allem, wenn auch die Therapie mit einem weniger stark wirksamen Statin eine Option wäre. /

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