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Diabetes

Ist hoher Blutzucker Folge statt Ursache?

21.03.2018  10:45 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Insulin­resistenz und erhöhte Blutzuckerspiegel gelten als Ursache eines Typ-2-Diabetes, sie könnten aber vielmehr eine Folge sein. Darauf weisen neueste Untersuchungen hin.

Die Wissenschaftler um Alexandra Moraru vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und vom Universitätsklinikum Heidelberg haben ihre Erkenntnisse nun im Fachjournal »Cell Metabolism« veröffentlicht (DOI: 10.1016/j.cmet2018.02.003). An Fliegen zeigen sie, dass erhöhte Spiegel des Stoffwechselprodukts Methylglyoxal (MG) die diabetestypischen Entgleisungen des Stoffwechsels auslösen.

Typ-2-Diabetiker weisen einen hohen Spiegel des Zuckerabbauprodukts MG auf, was bisher nach Lehrbuchmeinung als Folge des erhöhten Blutzuckerspiegels galt. Um zu testen, wie sich ein dauerhaft erhöhter MG-Spiegel auf den Organismus auswirkt, schalteten die Heidelberger Forscher bei Fruchtfliegen das Gen für das MG-abbauende Enzym Glyoxalase ab. In der Folge reicherte sich MG in den Tieren an. Die Fliegen entwickelten früh eine Insulinresistenz. Später wurden sie fettleibig, im höheren Alter entgleisten dann auch ihre Zuckerwerte. »Es reicht offensichtlich aus, schlicht den MG-Spiegel zu erhöhen, um Insulinresistenz und diabetestypische Stoffwechselentgleisungen auszulösen«, sagt Professor Dr. Aurelio Teleman vom DKFZ in einer Mitteilung des Instituts. »Das ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass MG nicht die Folge, sondern eher die Ursache eines Typ-2-Diabetes ist.«

 

Diese Beobachtung wirft wiederum die Frage nach der möglichen Ursache eines gesteigerten MG-Spiegels auf. So haben beispielsweise auch adipöse Menschen, die nicht diabetisch sind, einen erhöhten MG-Spiegel. Woran das liegt, sei nicht bekannt. Das sei ein wichtiger Aspekt der zukünftigen Forschung, heißt es in der Mitteilung. Das Team will als Nächstes an Säugetieren untersuchen, welche klinischen Symptome ein dauerhaft erhöhter MG-Spiegel verursacht. /

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