Pharmazeutische Zeitung online

Kein Codein mehr für Kinder unter zwölf

18.03.2015  09:26 Uhr

Von Kerstin A. Gräfe / Codein-haltige Antitussiva sind bei Kindern unter zwölf Jahren kontraindiziert und dürfen zudem bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und achtzehn Jahren mit Atembeschwerden nicht mehr angewendet werden. Zu diesen Empfehlungen kommt der Pharmakovigilanz- Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMA (PRAC) nach einer erneuten Nutzen-Risiko-Bewertung. Des Weiteren fordert die Behörde für alle Codein-haltigen Liquida eine kinder­sichere Verpackung.

Überraschend kommen diese Einschränkungen nicht. Bereits im Jahr 2013 empfahl die EMA, den Einsatz von Codein zur Schmerzbekämpfung bei Kindern zu begrenzen. Grund war das erhöhte Risiko für Atemprobleme in dieser Altersgruppe, insbesondere bei sogenannten Ultra-Rapid-Metabolizern, also Personen, die Codein besonders schnell zu Morphin verstoffwechseln.

Zwar trete die gefürchtete Atem­depression in allen Altersgruppen auf, bei Kindern unter zwölf Jahren sei sie jedoch besonders schwer vorhersehbar, begründet der PRAC seine Entscheidung in einer Pressemitteilung. Auch ältere Kinder, die bereits Atemprobleme haben, seien besonders gefährdet. Zudem verweist die Behörde darauf, dass Husten und Erkältung ohnehin selbstlimitierende Erkrankungen sind und die Evidenz für einen Nutzen von Codein als Antitussivum bei Kindern begrenzt ist. Generell rät der PRAC, Codein nicht bei Ultra-Rapid-Metabolizern jedweden Alters sowie bei stillenden Müttern einzusetzen.

 

Den Anstoß für das Risikobewertungsverfahren hatte im vergangenen Jahr das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gegeben. Hintergrund waren mehrere Meldungen über schwere Komplikationen bis hin zu Todesfällen unter der Therapie mit dem Opiat bei Kindern. Die PRAC-Empfehlung wird nun an die Koordinierungsgruppe der gegenseitigen Anerkennung und Dezentralen Verfahren (CMDh) weitergeleitet. Dieses Gremium entscheidet dann über das weitere Vorgehen, etwa Änderungen in den Packungsbeilagen und Fachinformationen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa