Pharmazeutische Zeitung online
Rauchstopp bei Schwangeren

Nicotinpflaster ohne Effekt auf Abstinenz

18.03.2014  15:42 Uhr

Von Kerstin A. Gräfe / Nicotinpflaster sind nicht in der Lage, die Tabaksucht von Schwangeren zu besiegen. In einer randomisierten Studie mit 203 Schwangeren schafften es lediglich elf Frauen (5,5 Prozent) bis zur Entbindung abstinent zu bleiben. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin »British Medical Journal« veröffentlicht.

Rauchen in der Schwangerschaft gefährdet die Gesundheit des Fetus. Zudem deuten Studien darauf hin, dass die betroffenen Kinder mögliche Spätschäden erleiden. Dazu zählt zum Beispiel ein erhöhtes Risiko, im Kindesalter an Asthma zu erkranken oder später selbst zum Raucher zu werden.

 

Das Forscherteam um Dr. Ivan Berlin vom Hôpital La Pitié Salpêtrière in Paris unter­suchte rund 400 werdende Mütter, die mit dem Rauchen aufhören wollten (doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.g1622). Zu Studienbeginn waren sie in der 12. bis 20. Schwangerschaftswoche und rauchten im Durchschnitt mindestens fünf Zigaretten pro Tag. Neben Beratungsgesprächen erhielten die Probandinnen Nicotinpflaster oder gleich aussehende Placebopflaster. Die tägliche Nicotindosis, die individuell anhand der Cotinin-Konzentration im Spei­chel vor Studienbeginn titriert wurde, variierte zwischen 10 und 30 mg. Cotinin ist der Hauptmetabolit von Nicotin und gilt als spezifischer Marker für die Nicotin-Aufnahme. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen, die üblicherweise bei 15 mg Cotinin liegen, sind 10 bis 30 mg Cotinin recht hoch. Das heißt, die verabreichte Nicotinmenge war relativ hoch. Auch die Dauer der Anwendung war nicht wie üblich auf acht Wochen beschränkt, sondern konnte bis zur Entbindung fortgesetzt werden.

 

Blutdruck erhöht

 

Dennoch konnte die Abstinenzrate nicht gesteigert werden. Nur elf der Frauen (5,5 Prozent) aus der Verumgruppe schafften es, zumindest bis zur Entbindung nicht mehr zu rauchen. In der Placebogruppe waren es zehn Frauen (5,1 Prozent). Auch die Unterschiede hinsichtlich des Geburtsgewichts waren marginal. Die Babys aus der Verumgruppe wogen mit durchschnittlich 3065 g nur etwas mehr als die Babys aus der Placebogruppe (3015 g). Bei den elf Frauen, die bis zur Geburt abstinent waren, war das Geburtsgewicht mit 3364 g deutlich höher. Eine signifikante Differenz gab es dagegen bei den Nebenwirkungen: Die hochdosierte Nicotinersatztherapie war mit einem Anstieg des diastolischen Blutdrucks um 8 mmHg verbunden. Die Studienautoren empfehlen daher Schwangeren, die sich für eine solche Therapie entscheiden, regelmäßig den Blutdruck zu kontrollieren. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa