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Interview

Langzeitfolgen noch unklar

17.03.2006  13:10 Uhr

Interview

<typohead type="3">Langzeitfolgen noch unklar

 

Manche euphorische Berichte über die photodynamische Therapie (PDT) wecken überzogene Hoffnungen bei den Patienten. Dr. Anja Hofner sprach mit Professor Dr. Christian Raulin, Dermatologe und leitender Arzt der Laserklinik Karlsruhe.

 

PZ: Welche Vorteile bietet die PDT bei dermatologischen Indikationen im Vergleich zu konventionellen Methoden?

Raulin: Die PDT ist eine sehr gute Ergänzung des bisherigen Spektrums, insbesondere bei oberflächlichen Läsionen wie Basaliomen im Stammbereich. Außerhalb des Gesichts, wo die Haut recht gut verzeiht, ist die Kryotherapie oft schwierig anzuwenden und hinterlässt häufig Narben. Gerade am Rücken und Körperstamm erreicht man mit der PDT kosmetisch bessere Resultate und kann zudem sicher sein, dass das betroffene Gewebe komplett entfernt wurde. Andererseits ist die Methode recht schmerzhaft und die Patienten müssen während des Heilungsprozesses mehrere Tage die Öffentlichkeit meiden.

 

PZ: Wie beurteilen Sie den kosmetischen Erfolg?

Raulin: Wenn der Schorf abfällt, bleibt gerötete, sehr glatte Haut zurück, die verjüngt aussieht. Es bilden sich keine Narben wie bei einer chirurgischen Resektion. Daher wird die PDT in den USA fast ausschließlich zu kosmetischen Zwecken eingesetzt. Man hat dort schon das Schlagwort der Photorejuvenation geprägt. Die Therapie sollte man aber nicht unkritisch betrachten, schließlich gibt es auch problematische Aspekte.

 

PZ: Gibt es besondere Kriterien oder ein typisches Patientenkollektiv, für das die Methode besonders geeignet ist?

Raulin: Die hautverjüngenden Effekte kommen besonders älteren Patienten entgegen, zum Beispiel mit multiplen aktinischen Präkanzerosen. Auch für therapieresistente Warzen ist PDT eine gute Wahl. Man erzielt übrigens gute Erfolge bei schweren therapieresistenten Akneformen oder Talgdrüsenhyperplasien.

 

PZ: Sie sprachen die problematischen Aspekte der Behandlung an.

Raulin: Die Patienten sind nach Behandlungen im Kopfbereich bis zu drei Wochen nicht gesellschaftsfähig. Die daraus folgende soziale Isolation schmälert die Akzeptanz ein wenig, ebenso wie die Schmerzen. Was mich mehr beunruhigt, sind mögliche Langzeitfolgen. Ich beobachte häufig Rezidive an der Behandlungsstelle, die nach zwei bis drei Jahren auftreten. Das heißt, dass die Nachhaltigkeit der Therapie nicht gesichert ist. Es sind unbedingt aussagekräftige Studien erforderlich.

 

PZ: Gibt es noch einen Punkt, der für Apotheker besonders interessant ist?

Raulin: Ein wichtiger Aspekt für die Patienten ist die Kostenfrage. Hier könnten sich die Apotheker hervortun. An Stelle von

Fertigarzneimitteln könnten Rezepturen auf 5-ALA-Basis die Kosten ganz erheblich senken, das wäre sicher eine Profilierungsmöglichkeit. Wenn ein kundiger Apotheker sich dafür engagieren will, sollte er aktiv auf die Behandler zugehen. Es ist für den Arzt nicht einfach zu erkennen, welche Apotheke solche Leistungen über den üblichen Rezepturbereich hinaus bieten kann.

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