Pharmazeutische Zeitung online

Leitlinie zu Zwangsstörungen erschienen

11.03.2015  10:26 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Eine S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Zwangsstörungen hat die Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) nun erstmals veröffentlicht.

 

Obwohl in Deutschland jedes Jahr etwa 2,3 Millionen Menschen unter den Symptomen einer Zwangsstörung litten, werde diese immer noch häufig falsch, spät oder gar nicht diagnostiziert, meldet die DGPPN. Durchschnittlich dauert es zehn bis fünfzehn Jahre, bis Patienten mit einer Zwangsstörung professionelle Hilfe aufsuchen.

Zwangsstörungen wirken sich nicht nur schwerwiegend auf das Leben der Betroffenen aus, sie haben auch eine immense gesundheitsökonomische und versorgungspolitische Bedeutung, so die Fachgesellschaft. Zwischen 1 und 3 Prozent der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens betroffen. Damit ist die Zwangsstörung die vierthäufigste psychische Erkrankung in Deutschland. Trotzdem findet sie im Versorgungssystem noch zu wenig Beachtung und wird zu selten erkannt. »Dabei wissen wir, dass den betroffenen Patienten die richtige Therapie nachhaltig hilft. Medikamente spielen dabei eine untergeordnete Rolle, im Vordergrund stehen psychotherapeutische Interventionen«, erklärt DGPPN-Vorstandsmitglied Professor Dr. Fritz Hohagen von der Universitätsklinik Lübeck.

 

Mittel der Wahl ist eine störungsspezifische kognitive Verhaltenstherapie (KVT) einschließlich Exposition und Reaktionsmanagement. Diese kann mit dem Ziel eines schnelleren Wirkungseintritts durch eine Pharmakotherapie mit einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Clomipramin ergänzt werden. Eine alleinige Therapie mit Medikamenten ist nur indiziert, wenn eine Verhaltenstherapie vom Patienten abgelehnt wird oder wegen der Schwere der Symptomatik nicht durchgeführt werden kann.

 

Außerdem können Medikamente eingesetzt werden, wenn eine KVT wegen langer Wartezeiten oder mangelnder Ressourcen nicht zur Verfügung steht oder damit die Bereitschaft des Patienten erhöht werden kann, sich auf weitere Therapiemaßnahmen einzulassen. Wenn eine medikamentöse Therapie indiziert ist, sollten SSRI wie Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin oder Sertralin angeboten werden, wobei Citalopram in Deutschland in dieser Indikation nicht zugelassen ist. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa