Pharmazeutische Zeitung online
Typ-2-Diabetes

Schützende Mutationen entdeckt

12.03.2014  10:06 Uhr

Von Sven Siebenand / Seltene Mutationen im SLC30A8-Gen schützen anscheinend vor Typ-2-Diabetes. Wie Forscher in »Nature Genetics« berichten, können bestimmte defekte Genversionen das Erkrankungsrisiko um bis zu 65 Prozent reduzieren.Das Gen bietet somit einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung von Medikamenten.

 

Bei einer genetischen Analyse von circa 150 000 Personen fanden Forscher um Professor Dr. David Altshuler vom Broad Institute in Cambridge insgesamt zwölf Mutationen, die das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, auch dann senken, wenn ihr Träger zum Beispiel adipös ist. In der Publikation heißt es, dass Träger einer dieser defekten Genversionen ein um 65 Prozent reduziertes Typ-2-Diabetes-Risiko haben (doi: 10.1038/ng.2915).

Laboruntersuchungen zeigten den Wisssenschaftlern zufolge, dass die protektiven Mutationen die Funktion des Proteins ZnT8, für das SLC30A8 kodiert, zum Erliegen bringt (Loss-of-Function-Mutation). Dieses Protein ist dafür zuständig, Zink in die Insulin-pro­du­zie­ren­den Betazellen der Bauchspeicheldrüse zu transportieren, wo es eine Schlüsselrolle bei der Kris­tal­li­sa­tion von Insulin spielt. Wieso eine re­du­zier­te Funktion des Proteins protektiv wirkt, wis­sen die Wissenschaftler noch nicht. Bisher war man eher vom Gegenteil ausgegangen. Frühere Studien hatten nämlich gezeigt, dass ein ver­min­der­ter Zinktransport in die Betazellen das Diabe­tes­ri­si­ko erhöht, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung des Instituts.

 

Die aktuell publizierten Ergebnisse sprechen nun jedoch dafür, dass die ZnT8-Hemmung eine Möglichkeit bieten könnte, neue Medikamente zu entwickeln, mit deren Hilfe sich der Ausbruch von Typ-2-Diabetes vielleicht verhindern lässt. Diese würden dann die Auswirkungen der Loss-of-Function-Mutationen im SLC30A8-Gen imitieren. Zum Beispiel für das Pharmaunternehmen Pfizer ist dieser Ansatz offenbar interessant. Ein in der Pressemitteilung zitierter Sprecher des Unternehmens hält es für möglich, dass eines Tages ein solches Medikament auf den Markt kommen wird. Bis dahin werden aber noch einige Jahre vergehen. Ein solcher Arz­nei­stoff­kan­di­dat muss erst gefunden und dann in präklinischen und klinischen Unter­su­chun­gen erfolgreich getestet werden. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
ZinkDiabetes

Mehr von Avoxa