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HIV-Präexpositions-Prophylaxe

Große afrikanische Studie gescheitert

12.03.2013  16:38 Uhr

Von Ulrike Viegener / Nach den ersten beiden ist jetzt auch der dritte Arm der VOICE-Studie zur HIV-Präexpositions-Prophylaxe gescheitert. Der Grund: Trotz intensiver Aufklärung gelang es nicht, junge Afrikanerinnen von der Wichtigkeit präventiver Maßnahmen zu überzeugen.

VOICE steht für Vaginal and Oral Interventions to Control the Epidemic. Bereits 2011 waren zwei Arme dieser Studie abgebrochen worden, in denen die prophylaktische Wirkung von oralem Tenofovir beziehungsweise einem Tenofovir-haltigen Vaginalgel überprüft wurden. Im dritten Arm wurde ein orales Kombinationspräparat mit Tenofovir und Emtricitabin (Truvada®) zur HIV-Prävention ausgegeben, und auch hier konnte das Infektionsrisiko nicht gesenkt werden. Das teilten die Autoren der Studie auf einer Fachkonferenz in Atlanta mit.

In den USA ist Truvada seit Juli 2012 zur Präexpositions-Prophylaxe bei HIV-negativen Menschen mit hohem Ansteckungsrisiko zugelassen. Dass sich mit dem Arzneimittel grundsätzlich eine effektive HIV-Prophylaxe betreiben lässt, belegte unter anderem die TDF2-Studie: Bei jungen heterosexuellen Paaren aus Botswana wurde darin eine Senkung der Infektionsrate um 63 Prozent verzeichnet. Und auch für die perikoitale Anwendung eines Tenovofir-Vaginalgels gibt es eine Studie mit positivem Ausgang: In der CAPRISA-004-Studie ließ sich die Infektionsrate so um 39 Prozent reduzieren.

 

Die VOICE-Studie scheiterte also nicht an der mangelnden Wirksamkeit der Medikamente, sondern an der schlechten Compliance der Teilnehmerinnen. Das waren junge, meist allein lebende Frauen aus Uganda, Südafrika und Simbabwe. Die oralen Medikamente beziehungsweise das Vaginalgel wurden an sie mit einer ausführlichen Aufklärung über Art und Bedeutung einer regelmäßigen Anwendung ausgegeben.

 

Die Mehrzahl der Frauen wendeten die Medikamente aber nicht an. Blutkontrollen erbrachten in den drei Stu­dienarmen nur bei 28, 29 beziehungsweise 23 Prozent der Frauen einen positiven Wirkstoffnachweis. Angesichts der schlechten Therapietreue wären für diese Population daher lang wirksame Präparate, deren Anwendung mit einem minimalen täglichen Aufwand verbunden ist, besser geeignet, folgern die Autoren. /

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