Wir müssen dieses Feld besetzen |
13.03.2012 16:51 Uhr |
Von Daniel Rücker / Krankheiten zu vermeiden, ist besser als sie zu behandeln, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Viele Apotheker machen ihren Kunden bereits Präventionsangebote. Der Präventionskongress von Wipig und PZ am 12. und 13. Mai in Augsburg bietet eine Übersicht über Präventionskonzepte. Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Mitglied des Wipig-Beirates hält diese Fortbildung für ein Muss.
PZ: Was machen Sie selbst, um sich vor Krankheiten zu schützen?
Schubert-Zsilavecz: Ich betreibe regelmäßig Sport und versuche mich vernünftig zu ernähren. Bewegung und eine ausgewogene Ernährung halte ich für zwei sehr wichtige Säulen bei der Prävention von Krankheiten.
PZ: Warum sollten sich Apotheker in der Prävention engagieren?
Schubert-Zsilavecz: Prävention ist ein wichtiges Zukunftsthema, auch mit Blick auf die demografische Entwicklung. Wir Apotheker müssen dieses Feld besetzen. Das Fachwissen über Arzneimittel und Beratungskompetenz im Bereich Prävention gehören für mich untrennbar zusammen.
PZ: In welchen Indikationen ist das Engagement von Apothekern besonders sinnvoll?
Schubert-Zsilavecz: Die großen chronischen Erkrankungen wie Osteoporose, Diabetes mellitus sind genauso wie das Gewichtsmanagement wichtige Indikationen, in denen apothekerliches Engagement dringend geboten ist.
PZ: Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Ärzten?
Schubert-Zsilavecz: Ein Schulterschluss mit den Ärzten bei der Prävention ist sicherlich eine gute Sache, allerdings nicht zwingend notwendig. Viele Apotheker haben ihre Angebote auf diesem Gebiet ohne Ärzte entwickelt und leisten dennoch eine hervorragende Arbeit.
PZ: Sollten sich Apotheker gezielt fortbilden, wenn sie ihren Patienten und Kunden Prävention anbieten wollen?
Schubert-Zsilavecz: Unbedingt! Unser Studium macht uns zu Arzneimittelfachleuten. Wer erfolgreich in der Prävention arbeiten will, muss sich aber auch in diesem Gebiet zusätzliche Kompetenz erarbeiten. Qualitativ hochwertige Fortbildung legt deshalb den Grundstein für eine solide Präventionsberatung.
PZ: Welche Bedeutung hat eine Institution wie das Wissenschaftliche Institut für Prävention um Gesundheitswesen (Wipig) der Bayerischen Landesapothekerkammer?
Schubert-Zsilavecz: Das Wipig ist eine Vorzeige-Institution, die sich seit Jahren glaubwürdig und kompetent um das Thema Prävention kümmert. Die allseits positiven Reaktionen belegen die hohe Qualität der dort geleisteten Arbeit.
PZ: Was haben Apotheker davon, den Wipig-PZ-Präventionskongress zu besuchen?
Schubert-Zsilavecz: Neben den vielen persönlichen Kontakten, unter anderem mit den Referenten, verspreche ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen nicht unerheblichen Wissenszuwachs im Bereich Prävention. Und da der Kongress erstmals in den Bayerischen Apothekertag eingebettet ist, besteht hier auch noch die Gelegenheit, sich über gesundheitspolitische und wirtschaftliche Entwicklungen zu informieren.
PZ: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen?
Schubert-Zsilavecz: Diabetesprävention und das Vermeiden von Medikationsfehlern sind sicherlich zwei Highlights des diesjährigen Kongresses.
PZ: An wen wendet sich der Kongress? Ausschließlich an Apotheker oder sollte Prävention auch ein Thema für PTA sein?
Schubert-Zsilavecz: Zweifelsfrei sollten auch die/der PTA im Bereich Prävention gezielt beraten. Deshalb kann ich eine Kongressteilnahme nur ausdrücklich befürworten. /
Das vollständige Programm des Präventionskongresses finden Sie unter www.wipig.de; www.blak.de und www.govi-verlag.de. Das Anmeldeformular finden Sie im Serviceteil der Druckausgabe.