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Darmkrebs

Familiäres Risiko entspricht nicht Genetik

06.03.2018  16:22 Uhr

Von Daniela Hüttemann / Darmkrebs bei direkten Angehörigen lässt auf ein erhöhtes Risiko für diese Krebsart schließen, eine hohe Anzahl genetischer Risikomarker im Erbgut ebenfalls.

 

Das eine hängt aber nicht unbedingt mit dem anderen zusammen, fanden nun Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in der DACHS-Studie mit etwa 4500 Teilnehmern heraus. Die Ergebnisse wurden im Januar im Fachjournal »Clinical Epidemiology« veröffentlicht (DOI: 10.2147/CLEP.S145636).

 

Es wird häufig vermutet, dass die familiäre Häufung von Darmkrebs in erster Linie genetisch bedingt ist. »Das ist für einen kleinen Teil der Darmkrebs­fälle, insbesondere für Erkrankungen in sehr jungem Alter, auch zutreffend«, sagt Studienleiter Professor Dr. Hermann Brenner. Für die Mehrzahl der Darmkrebserkrankungen ist dies aber nicht der Fall. Das könnte seiner Meinung nach daran liegen, dass Krebsfälle in der Familie vor allem gemeinsame nicht-genetische Faktoren reflektieren wie etwa Rauchen oder eine körperlich inaktive Lebensweise, heißt es in einer Pressemitteilung des DKFZ.

 

Eine hohe Anzahl genetischer Risikomarker steigert dagegen gleichermaßen das Darmkrebsrisiko, unabhängig von Darmkrebsfällen im engeren Familienkreis. Einzelne solcher Single-Nucleotid-Polymorphismen (SNP) beeinflussen das Krebsrisiko kaum, in der Gesamtheit kann der Einfluss jedoch gravierend sein. So hatten die Studienteilnehmer, die die meisten SNPs aufwiesen ein dreifach erhöhtes Darmkrebsrisiko im Vergleich zu Probanden mit der geringsten Anzahl an Risikovarianten. Kam eine familiäre Vorbelastung hinzu, hatten sie ein sechsfach höheres Risiko als Personen mit wenig SNPs und ohne Darmkrebs bei direkten Angehörigen. Zwischen der Zahl der genetischen Risikovarianten und der Familiengeschichte fand sich jedoch kein signifikanter Zusammenhang.

 

Statt wie bislang die beiden Faktoren alternativ zur Risikovorhersage zu verwenden, sollten sie besser kombiniert werden, folgern die Forscher um Erstautor Korbinian Weigl. Das könnte die Risikovorhersage erheblich präzisieren. Entsprechend ließe sich die Vorsorge anpassen. Auch in diesem Jahr steht der März wieder im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Weitere Informationen hierzu sind unter www.felix-burda-­stiftung.de zu finden. /

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