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Forschung

Opioide ohne Nebenwirkungen

08.03.2017  10:44 Uhr

Von Daniela Hüttemann / Wie bekommt man einen Wirkstoff dazu, nur in geschädigtem Gewebe seine Wirkung zu entfalten, statt überall im Körper anzudocken und damit Nebenwirkungen auszulösen? Wissenschaftlern aus Berlin ist dies nun erstmals bei Opioiden gelungen, berichten sie im Fachjournal »Science« (DOI: 10.1126/science.aai8636). Die Forscher nutzten dazu den Effekt, dass in entzündetem oder verletztem Gewebe ein saurer pH-Wert vorliegt.

 

Zunächst untersuchte das Team um Professor Dr. Christoph Stein von der Charité und Privatdozent Dr. Marcus Weber vom Zuse-Institut Berlin mittels Computersimulation die Interaktion von Wirkstoffen an den Andockstellen der Opioidrezeptoren. Sie designten und synthetisierten einen neuen Morphin-ähnlichen Opioid-Rezeptor­agonisten, der im Tiermodell nur die peripheren µ-Rezeptoren in übersäuerten Geweben aktivierte.

 

»Im Gegensatz zu konventionellen Opioiden zeigt unser Prototyp NFEPP eine Bindung und Aktivierung von Opioidrezeptoren ausschließlich in saurem Milieu und hemmt somit Schmerz nur in verletztem Gewebe, ohne Atemdepression, Benommenheit, Sucht­potenzial oder Verstopfung hervorzurufen«, so Dr. Viola Spahn und Dr. Giovanna Del Vecchio, Erstautorinnen der Studie. Das gesunde Gewebe von Ratten reagierte nicht auf den Wirkstoff. Es habe sich gezeigt, dass die Protonierung von Wirkstoffen eine entscheidende Voraussetzung für die Aktivierung von Opioidrezeptoren ist.

 

Postoperativer Schmerz und chronischer Entzündungsschmerz ließe sich auf diese Weise ohne Nebenwirkungen behandeln und die Lebensqualität von Patienten entscheidend verbessern. Anwendungen in weiteren Gebieten der Rezeptorforschung seien ebenfalls denkbar, sodass nicht nur Schmerzmittel, sondern auch andere Therapeutika wirksamer und verträglicher werden könnten. /

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