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Kleine Forscher

Wissenschaft für Windelträger

Datum 06.03.2012  15:35 Uhr

Von Hannelore Gießen, München / »Machen wir heute wieder ein Experiment?« Immer häufiger kommt es vor, dass schon vierjährige Kinder ihrer Erzieherin diese Frage stellen. Naturwissenschaftliche Experimente haben Einzug in viele Kindergärten gehalten.

»Tauchen, ohne nass zu werden«: Zwei Gummibärchen sitzen in einem Playmobilboot. Stülpt man eine Schüssel über den kleinen Plastik-Kahn plus seiner Insassen, wird das Boot wie unter einer Taucherglocke nach unten gedrückt. Zur Freude kleiner Kinder werden die Gummibärchen jedoch nicht nass und können nach dem Wiederauftauchen verspeist werden. Ein anderer Versuch zeigt, dass Pflanzen wie Menschen trinken: Stellt man beispielsweise weiße Blumen in mit Tinte gefärbtes Wasser, färben sich die Blütenblätter schon nach einigen Stunden blau. Die Kinder sehen, dass auch die Blumen »Adern« haben, über die sie versorgt werden.

Gisela Lück wurde zur Pionierin für die Vermittlung von Chemie und Physik im Kleinkindalter. War eine frühe, spielerische Hinführung an die Naturwissenschaften in anderen Ländern schon lange etabliert, tauchten in Deutschland Chemie und Physik häufig erst spät auf den Lehrplänen auf. 1999 untersuchte die Chemikerin Lück für ihre Habilitationsschrift systematisch alle Lehrpläne der Grundschulen und Gymnasien in Deutschland und stellte fest: Die Bedeutung der Naturwissenschaften war seit den 60er-Jahren zurückgegangen. Sie entwickelte Ideen und Konzepte, um schon Kleinkinder ganz selbstverständlich Erfahrungen mit der Natur sammeln zu lassen. Gerade die Drei- bis Sechsjährigen sind neugierig und stellen tausend Fragen. »Ich möchte Kindern nicht Wissen vermitteln, sondern sie an naturwissenschaftliche Phänomene heranführen. Dabei sind Gefühle sehr wichtig«, schreibt Lück im »Weltwissen der Siebenjährigen«.

 

Bilder im Kopf erzeugen

 

Inzwischen hat sich viel getan: Museen bieten Workshops an, bei denen Kinder selbst naturwissenschaftlich-technischen Zusammenhänge auf die Spur kommen können. In Fulda wurde mit der Kinder-Akademie das erste Kindermuseum gegründet, das sich zunächst der bildenden Kunst widmete, später das Programm jedoch auf Naturwissenschaften ausdehnte. In einem begehbaren Herzen kann man beispielweise die vier Herzkammern bereisen und dem Fluss des Blutes folgen.

 

Kinder früh für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, war auch der Anstoß für die Gründung des »Hauses der kleinen Forscher«, 2006 initiiert von der Helmholtz-Gemeinschaft, der Dietmar Hopp Stiftung sowie den Unternehmen McKinsey & Company und Siemens. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Stiftung, die sich zur größten deutschen Bildungsinitiative für Kleinkinder entwickelt hat: Mehr als 19 000 Kitas und mehr als eine Million Kinder hat das »Haus der kleinen Forscher« inzwischen erreicht.

 

»Es geht darum, Bilder im Kopf zu erzeugen«, erläuterte Joachim Hecker vom WDR-Hörfunk kürzlich beim Workshop »Naturwissenschaft und Kinder« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Bremen. Zum Experimentieren gehörten Spaß am Ausprobieren und das Entdecken interessanter Phänomene. Dabei dürfe der Kontakt zum Experimentieren jedoch nicht abreißen, betont Professor Dr. Ute Harms vom Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. Würden bei Kindern die Entdeckerfreuden sehr früh gefördert, dann aber in der Grundschule nicht mehr, wendeten sich viele von den Naturwissenschaften wieder ab. Um das Interesse wach zu halten, wurden deshalb die Angebote aus dem »Haus der kleinen Forscher« auf Grundschulen ausgedehnt. 52 Netzwerke in ganz Deutschland kümmern sich darum, spannende Projekte für Sechs- bis Zehnjährige zu entwickeln und umzusetzen.

 

2012 widmet sich das Wissenschaftsjahr dem Thema »Zukunftsprojekt Erde«, und das Haus der kleinen Forscher stellt die »Nachhaltigkeit« in den Mittelpunkt seiner Initiative. Kleinkinder sollen beispielweise der Frage nachgehen, wo überall Wasser drinsteckt. Für den »Tag der kleinen Forscher« am 13. Juni gibt es auch Aktionspakete zu den Elementen Wasser, Luft, Feuer und Erde. Dann kommen auch die tauchenden Gummibärchen wieder zum Einsatz. /

 

www.haus-der-kleinen-forscher.de

 

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