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Parodontitis

Mundspülung schützt vor Frühgeburt

01.03.2011  10:06 Uhr

Von Tanja Schweig / Eine mögliche Ursache für Frühgeburten sind Zahnfleischentzündungen der Schwangeren. Die Anwendung antiseptischer Mundspüllösungen kann das Risiko senken, dass Mütter zu früh entbinden.

Die Wissenschaftler um Marjorie Jeffcoat von der University of Pennsylvania nahmen 204 Schwangere (zwischen der 6. und 20. SSW) in die Studie auf, die alle unter einer Zahnfleischerkrankung litten, aber die Zähne zurzeit nicht sanieren lassen wollten. Vaginale Infektionen wurden bei den Teilnehmerinnen ausgeschlossen. Sie mussten angeben, ob sie schon einmal zu früh entbunden hatten oder rauchten. 49 Frauen sollten bis zum Ende der Schwangerschaft regelmäßig eine alkoholfreie Mundspüllösung mit dem Wirkstoff Cetylpyridiniumchlorid anwenden. 155 Schwangere dienten als unbehandelte Kontrollgruppe.

 

Das Ergebnis: Frühgeburten vor der 35. SSW traten in der Kontrollgruppe signifikant häufiger auf als bei den Frauen, die eine Mundspüllösung benutzten (21,9 zu 6,1 Prozent). In der Gruppe ohne Mundspülung kamen die Kinder durchschnittlich nach 36,8 Wochen mit einem mittleren Geburtsgewicht von 2633 g zur Welt. Die behandelten Frauen entbanden ihre Kinder im Mittel 1,6 Wochen später, die Säuglinge waren rund 450 Gramm schwerer. Die Werte wurden hinsichtlich des Alters der Mütter bereinigt. Außerdem stellten die Forscher fest, dass es in dieser Studie keinen signifikanten Einfluss durch Rauchen, Alkoholkonsum oder vorausgegangene Frühgeburten auf Geburtszeitpunkt oder -gewicht gab. /

 

 

Quelle: Jeffcoat, M., et al., Use of alcohol free antibacterial mouth-rinse is associated with a decreased incidence of PTB. American Journal of Obstetrics & Gynecology, 5-2011

Kommentar

Die Mundgesundheit stellt bei deutschen Schwangeren kein flächendeckendes Problem dar. Dass es durch die Spülung, aber auch durch erhöhte Aufmerksamkeit in der Studiengruppe zu erfreulichen Resultaten gekommen ist, lässt sich positiv beurteilen. Leider lassen die in diesem Abstract publizierten Daten keinen Blick auf die Streuung der Ergebnisse und damit deren Spielraum zu. Ergo: Wer sich um seine Mundgesundheit kümmert, hat davon keinen Nachteil zu erwarten – im gesunden Zustand wie bei angeschlagener Mundgesundheit.

 

Dr. Klaus Vetter

Klinik für Geburtsmedizin

Vivantes-Klinikum, Neukölln-Berlin

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