Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Parkinson

Hirnschrittmacher früh einsetzen

Datum 18.02.2013  20:57 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Die tiefe Hirnstimulation kann einer deutsch-französischen Studie zufolge Parkinson-Patienten schon zu einem recht frühen Zeitpunkt der Therapie helfen. Der operative Eingriff verbessert die Lebensqualität und die Beweglichkeit signifikant. Bisher gilt die Methode als letzte Option.

Bei der tiefen Hirnstimulation werden Elektroden ins Gehirn eingesetzt, die Impulse über einen Schrittmacher im Schlüsselbeinbereich erhalten. So kann die gestörte Nervenzellaktivität in den sogenannten tiefen Hirnkernen kon­trolliert werden.

Die Methode sei bisher nur als letzte Möglichkeit nach vielen Jahren der Erkrankung angewendet worden, erklärte der Studienleiter, Professor Dr. Günther Deuschl vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel, in einer Pressemitteilung. Sie werde nur bei Patienten mit schwersten Symptomen eingesetzt, die bereits mindestens zehn Jahre erkrankt seien. Jetzt sei nachgewiesen, dass ein solcher Eingriff schon im früheren Krankheitsverlauf Symptome lindern kann.

 

Für die Untersuchung hatten Deuschl und seine Kollegen 251 Parkinson-Patienten mit etwa siebenjähriger Krankheitsdauer randomisiert. Eine Hälfte wurde mit der tiefen Hirnstimulation zusätzlich zur medikamentösen Therapie und die zweite ausschließlich mit Medikamenten behandelt. Dabei zeigte sich, dass der Hirnschrittmacher der medikamentösen Therapie deutlich überlegen war: Nach zwei Jahren war die Lebensqualität in der ersten Gruppe um 26 Prozent besser als in der zweiten Gruppe. Die Mobilität im schlechtesten Zustand wurde um 53 Prozent gesteigert, die Aktivitäten des täglichen Lebens um 30 Prozent. Die Nebenwirkungen aufgrund einer L-Dopa-Gabe wurden um 61 Prozent reduziert, berichten die Forscher im »New England Journal of Medicine« (doi: 10.1056/NEJMoa1205158).

 

Ein negativer Aspekt ist, dass die tiefe Hirnstimulation das Suizidrisiko erhöht. Suizide traten in dieser Untersuchung bei zwei Patienten der Neurostimulationsgruppe und bei einem Patienten in der Medikamentengruppe auf. Die operativen Eingriffe führten bei 27 Patienten zu schweren Nebenwirkungen, allerdings traten abgesehen von einer Narbe bei keinem Patienten bleibende Schäden auf.

 

Die Studie habe ein überraschend homogenes Bild zugunsten der tiefen Hirnstimulation erbracht, sagte Deuschl. »Fast ausnahmslos haben sich alle Parameter der Beweglichkeit verbessert. Besonders wichtig ist aber, dass die Lebensqualität und die psychosoziale Anpassung schon in diesem frühen Krankheitsstadium so deutlich gebessert wurden. Es ist auch bemerkenswert, dass die jüngeren Patienten die Operation offenbar besser vertragen als dies bei früheren Studien bei Älteren berichtet wurde.« /

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Parkinson

Mehr von Avoxa