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Pharmacon Davos

Pharmazie erlebbar machen

13.02.2007  17:12 Uhr

Pharmacon Davos

<typohead type="3">Pharmazie erlebbar machen

Von Hartmut Morck, Davos

 

Mit 65 Fragen wurden die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Standesvertreter auf der berufspolitischen Diskussion des Pharmacon Davos konfrontiert. Den Fragen stellten sich Heinz-Günter Wolf, ABDA-Präsident, Magdalene Linz, BAK-Präsidentin, Hermann Stefan Keller, DAV-Vorsitzender, und Christiane Eckert-Lill, ABDA-Geschäftsführerin Pharmazie.

 

Mit kurzen Referaten stimmten der Hauptgeschäftsführer der ABDA, Dr. Hans-Jürgen Seitz, und der Geschäftsführer Recht, Lutz Tisch, auf die Diskussion ein. Die Teilnehmer wurden vertreten durch Karin Graf, Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, und Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer.

 

Seitz machte anhand von Zahlen in einem einleitenden Referat deutlich, dass die GKV-Ausgaben für Arzneimittel in den letzten Jahren durchschnittlich um 1,9 Prozent gestiegen sind. Es habe also keine Kostenexplosion im Arzneimittelsektor gegeben. 2006 sei die Steigerung mit 1,3 Prozent sogar unter dem Durchschnitt geblieben. Berechne man die Auswirkungen des AVWG ab dem zweiten Quartal 2006, sei die GKV 2006 deutlich entlastet worden. Auch die Patienten seien entlastet worden. Die Apotheker sind also keine Kostentreiber, so sein Fazit.

 

Reines Spargesetz

 

Das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) ist für Seitz keine Finanzreform, sondern auch nur ein Spargesetz. Er zählte die vorgenommenen Änderungen auf, die den Wünschen der Apothekerschaft entsprechen. Für die Streichung der 500 Millionen Euro Haftung habe man die Rabatterhöhung für die GKV von 2 Euro auf 2,30 Euro schlucken müssen. Wie Fertigarzneimittel ausgeeinzelt werden sollen, sei zurzeit noch unklar. Als »Nochbaustellen« bezeichnete Seitz den Versandhandel mit RX-Arzneimitteln und die Kooperation von dm-Markt und der Europa-Apotheek. Die Politik habe sich mit dem GKV-WSG zur inhabergeführten Apotheke bekannt. Diese Unterstützung sollte man jetzt nutzen und durch Taten, wie der Stärkung der vertraulichen Beratung und engagiertes Umsetzen der Rabattverträge, Rechnung tragen. Die Politik werde die Apothekerschaft intensiv beobachten, wie sie die gesetzlichen Vorgaben umsetzt und wie pharmazeutische Dienstleistung gestaltet wird.

 

Auch für ABDA-Geschäftsführer Tisch ist der Apotheker als Freiberufler weiterhin bedroht. Dazu gehöre neben der Kooperation von dm und Europa-Apotheek auch die DocMorris-Filiale in Saarbrücken sowie die EU-Vertragsverletzungsverfahren zum Fremd- und Mehrbesitzverbot sowie zur Krankenhausversorgung. Tisch ist der Überzeugung, dass die ABDA bei der Saarbrücker DocMorris-Filiale den richtigen juristischen Weg eingeschlagen hat.

 

Auch für Tisch beinhaltet das GKV-WSG Chancen zur Stabilisierung des Systems, die wahrgenommen werden sollten. Die Gelegenheit, den Versandhandel mit verschreibunsgpflichtigen Arzneimitteln wieder zu verbieten, müsse jetzt genutzt werden. Tisch forderte darüber hinaus die Apothekerinnen und Apotheker auf, die Pharmazie in den Apotheken erlebbar zu machen. Das sei die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche politische Arbeit von ABDA, Apothekerkammern und Apothekerverbänden. Linz ergänzte, Rabattschlachten unter Apotheken seien das falsche Signal nach außen. Nach ihrer Überzeugung würden nur die Apotheken mit pharmazeutischer Kompetenz gewinnen. Dazu sei ein sinnvolles Qualitätssicherungssystem unerlässlich, sagte sie in der anschließenden Diskussion.

 

Importquote abschaffen

 

Die eingereichten Fragen umfassten ein breites Spektrum von Themen. Unter anderem wurde nach der Finanzierung der Gesundheitskarte gefragt, aber auch die Professionalität der Öffentlichkeitsarbeit infrage gestellt. Dem widersprach Seitz.

 

Die meisten Fragen beschäftigten sich aber mit der Wirtschaftlichkeit in den Apotheken. Man war sich einig, dass die Importarzneimittelquote abgeschafft gehöre. Keller versprach, sich weiter dafür einzusetzen. Auch sei eine Überarbeitung der Hilfstaxe längst überfällig. Die Krankenkassen seien allerdings zurzeit nicht zu Verhandlungen bereit. Ein weiterer Schwerpunkt in der Diskussion waren die Rabattverträge. Keller bedauerte, dass Zielpreisvereinbarungen nicht zum Tragen kämen. Ohne die Apotheken seien die Rabattverträge zum Scheitern verurteilt. Ergänzend lehnte Wolf direkte Preisverhandlungen zwischen Apotheken oder Apothekerverbänden und Krankenkassen ab. Eine Kompensation der Erhöhung des Kassenrabattes durch Erhöhung des dreiprozentigen Aufschlages hält Wolf für den falschen Weg. Nach Keller seien auch höhere Rezepturaufschläge unrealistisch.

 

Als Erfolg könne verbucht werden, dass Sprechstundenbedarf, außer Zytostatika, nicht per Ausschreibung vergeben werden. Auch dass Arzneimittelpreise im Rahmen von Integrierten Versorgungsverträgen nicht verhandelbar seien, werten die ABDA-Verantwortlichen als Erfolg.

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