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Lieferengpässe

EU-Verbände fordern Transparenz

08.02.2017  09:39 Uhr

Von Jennifer Evans / Es braucht mehr Transparenz und mehr verfügbare Daten bei Lieferengpässen von Medikamenten. Das fordern insgesamt acht europäische Verbände aus dem Bereich der Arzneimittelversorgung. Den Apothekern könnte dabei eine entscheidende Rolle zukommen.

An dem gemeinsamen Positionspapier beteiligt sind die Apothekerverbände PGEU, EAHP und EIPG, die Pharmaverbände EFPIA, MfE und AESGP, der Verband der Parallelhändler EAEPC sowie der Großhandelsverband GIRP. Die Autoren sehen Lieferengpässe von Arzneimitteln als eine globale Herausforderung. 

 

Die Ursachen sind ihrer Ansicht nach vielschichtig und reichen von Produktionsproblemen, der Konsolidierung industrieller Aktivitäten über Einflü­sse von Preisdruck und Ausschreibungspolitik bis hin zu Problemen in der Lieferkette. Mit ihrem Positionspapier wollen die Interessenvertretungen nach eigenen Angaben darauf hinweisen, wie wichtig Informationsaustausch, Kommunikation und Transparenz für eine bessere Versorgung der Patienten sind.

 

Ziel müsse es sein, Probleme in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen, einzuschätzen und entsprechende Daten schnell weiterzugeben. Dazu seien verlässliche Informationssysteme nötig, auf die alle Beteiligten der betroffenen Fachkreise Zugriff haben. Deren Ausgestaltung müsse aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen in den EU-Ländern allerdings auf nationaler Ebene geregelt werden, heißt es. Grundsätzlich stellen diese Informationssysteme »einen entscheidenden Schritt« für die Verbände dar, um Engpässen zu begegnen. Ganz gleich, ob der Lieferengpass tatsächlich existiert oder nicht, müssten alle Beteiligten Probleme sofort melden können, so die Forderung.

 

Den Apothekern könnten nach Ansicht der Verbände in Zukunft entscheidende Aufgaben zukommen: »Manchmal könnten Apotheker Lieferprobleme voraussehen, noch bevor dem Hersteller oder Großhändler bewusst wird, dass ein Problem besteht«, heißt es. Ein solches Informationssystem würde Ärzte und Apotheker außerdem dabei unterstützen, ihre Patienten besser zu beraten und womöglich eine Therapie auf ein vergleichbares Präparat umzustellen. »Pharmazeuten sind mit ihrer Arzneimittelexpertise in der Position, anderen Fachkreisen bei der korrekten Auswahl und Anwendung von alternativen Produkten zu helfen«, betonen die Verfasser des Papiers.

 

Eine aus den jeweiligen Interessengruppen gebildete übergeordnete Instanz soll die Engpassmeldungen prüfen und entscheiden, ob sie schlüssig und aktuell sind. Diese Gegenkontrolle soll verhindern, dass ein Präparat aus Panik plötzlich in großen Mengen gekauft wird. Vermutet diese Entscheidungsinstanz eine Gefährdung, sollen nach dem Willen der Autoren sowohl die Öffentlichkeit als auch die Patienten davon erfahren. Außerdem sollen die von einem Lieferengpass betroffenen Medikamente genau identifizierbar sein. Im Rahmen dieses transparenten Informationsaustauschsystems müsse auch für alle Akteure verständlich ersichtlich sein, wie lange die Engpass-Situation vermutlich noch andauert und welche alternative Medikation unter Berücksichtigung nationaler Regelungen – etwa durch Rabattverträge – möglich ist. /

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