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Pharmaindustrie blickt zum Weltkrebstag in eine gefüllte Pipeline

04.02.2015  09:40 Uhr

Von Daniela Hüttemann / »Für forschende Pharmaunternehmen haben Fortschritte in der Krebsbehandlung weiterhin höchste Priorität.« Das sagt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands forschender Pharmaunternehmen (vfa), in einer Pressemitteilung zum Weltkrebstag am 4. Februar. 2014 kamen in Deutschland acht neue Krebsmittel auf den Markt.

 

Nach Angaben des vfa durchlaufen zurzeit zwanzig weitere neue Medikamente in der EU ein Zulassungsverfahren oder stehen bereits kurz vor der Markteinführung. Dazu gehört Nivolumab (Opdivo® von Bristol-Myers-Squibb) gegen Hautkrebs.

 

Auch für Patienten mit Schilddrüsen- oder Lymphknotenkrebs sollen bald neue Therapieoptionen zur Verfügung stehen, ebenso für Patienten mit Hypophysentumoren, bestimmten Leuk­ämien, Multiplem Myelom oder dem seltenen Neuroblastom, das bei Kindern auftritt. Sechs der Präparate sollen personalisiert nach Genuntersuchung des Patienten beziehungsweise seines Tumors zum Einsatz kommen.

 

Einige der potenziellen Medikamente könnten dabei erste Vertreter neuer Wirkstoffklassen werden. Das bereits zugelassene Trametinib (Mekinist® von Glaxo-Smith-Kline) zum Beispiel ist der erste Kinase-Inhibitor, der sich gegen die MEK-Kinase richtet, die bei Melanomen durch das BRAF-Protein aktiviert wird. Olaparib ist der erste PARP-Inhibitor. Es hemmt die Poly-ADP-Ribose- Polymerase, ein Enzym, das an DNA-Reparaturmechanismen der Krebszellen beteiligt ist. Neben der bereits zugelassen Indikation Ovarialkarzinom wird die Anwendung auch bei anderen Krebsarten erprobt.

 

Der Antikörper Blinatumomab (Blin­cyto® von Amgen) für Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie soll die Tumorzellen so eng an die körpereigenen Immunzellen binden, dass diese die Krebszellen direkt zerstören können. Und auch zwei therapeutische Impfstoffe sind zur Zulassung eingereicht: Dasiprotimut-T von Biovest besteht aus einem Oberflächenprotein von Lymphomzellen und einem Immunverstärker. Dabei werden die individuellen Tumorantigene des Patienten eingearbeitet. Talimogen Laherparepvec von Amgen enthält gentechnisch veränderte Herpes-simplex-Viren vom Typ 1, die, direkt in den Tumor injiziert, dessen Lyse auslösen und eine Immun­antwort hervorrufen sollen.

 

Antineoplastische Mittel allein machen aber nicht gesamte die Krebstherapie aus. Die Pharmaindustrie arbeitet auch an Medikamenten gegen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen oder Abstoßungsreaktionen nach Stammzelltransplantation. Diagnostika sollen zudem helfen, mit Krebszellen befallene Lymphknoten zu identifizieren. MSD hat die Valenz seiner HPV-Impfung um fünf Virussubtypen erweitert, damit die Impfung vor 90 Prozent aller Karzinome des Gebärmutterhalses (Zervix), der Scheide (Vagina), der äußeren Geschlechtsteile der Frau (Vulva) sowie des Analbereichs schützt. In den USA ist Gardasil® 9 bereits zugelassen. Ob und wann all diese Medikamente auch auf den deutschen Markt kommen, steht allerdings noch nicht fest. / 

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