Pharmazeutische Zeitung online
Depressionen

Entzündungen im Gehirn nachweisbar

04.02.2015  09:41 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Während einer depressiven Episode laufen verstärkt inflammatorische Prozesse im Gehirn ab. Dies wiesen Forscher um Elaine Setiawan vom Centre for Addiction and Mental Health in Toronto anhand von Positronen-Emissions-Tomografie(PET)-Aufnahmen von Patienten im Vergleich zu Gesunden nach. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher im Fachjournal »JAMA Psychiatry« (DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2014.2427) vor.

 

Depressionen wurden schon seit Längerem mit Entzündungen in Verbindung gebracht, da erhöhte Entzündungswerte mit Symptomen wie gedrückter Stimmung, Ahedonie und Appetitlosigkeit einhergehen. 

Um die Rolle der Inflammation bei depressiven Erkrankungen zu untersuchen, fertigten die Forscher Hirnscans von 20 Patienten mit schwerer Depression (Major Depressive Episodes) und 20 gesunden Kontrollpersonen an. Hierbei maßen sie die Aktivität der sogenannten Mikroglia, Zellen, die im Gehirn als Immunzellen die Aufgabe von Makrophagen übernehmen. Wenn sie aktiviert werden, bilden diese vermehrt ein Translokatorprotein (TSPO), das die Forscher mittels einer radioaktiven Substanz markierten. Dadurch ließ sich in den PET-Scans die Aktivität der Mikro­glia im Gehirn ermitteln.

 

Diese lag bei den Probanden in einer depressiven Episode um etwa 30 Prozent höher als bei den Gesunden, berichten die Forscher. Je höher der Schweregrad der Erkrankung ausfiel, desto stärker war die Immunaktivität. »Unsere Ergebnisse liefern überzeugende Beweise für Entzündungsprozesse im Gehirn während einer depressiven Episode«, sagt Dr. Jeffrey Meyer, Seniorautor der Studie. Bislang seien nur indirekte Hinweise wie Entzündungsmarker im Blut untersucht worden.

 

Die Forscher sehen in ihren Ergebnissen eine Unterstützung der Hypothese, dass Neuroinflammation an der Entstehung einer klinischen Depression beteiligt ist. Eine Depression ist eine komplexe Erkrankung, bei der mehrere biologische Faktoren zusammenkommen müssen, um eine Episode auszulösen, sagt Meyer. Neuroinflammation könnte einer davon sein. Dies erlaube dann auch neue therapeutische Ansätze mit entzündungshemmenden Substanzen, hoffen die Forscher. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa