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Diabetiker

Risikomanager Apotheker

28.01.2015  10:15 Uhr

Typ-2-Diabetiker sind aufgrund von Multimorbidität und Polymedikation Risikopatienten. Zudem kommen bei ihnen Risikomedikamente zum Einsatz und es treten im Krankheitsverlauf Risikosituationen auf. In Sachen Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) können Apotheker vor allem bei zuckerkranken Patienten viel Gutes tun.

»Infekte zählen zu den wichtigsten Risikosituationen, die im Krankheitsverlauf bei Diabetes auftreten können«, sagte Dr. Eric Martin, Apotheker aus Marktheidenfeld. Sie lassen den Insulinbedarf um bis zu 50 Prozent steigen und bergen deshalb die Gefahr passagerer Hyperglykämien. Patienten könne man deshalb raten, den Blutzucker engmaschig zu kon­trollieren und ein durch Osmodiurese verursachtes Flüssigkeitsdefizit auszugleichen.

 

Eventuell muss der Arzt eine vorübergehende Dosisanpassung der Medikation vornehmen. Häufiges Zuckermessen und ein Arztbesuch empfehlen sich auch bei Erbrechen und Durchfall, da eine dadurch bedingte potenziell fehlende Nährstoffresorption bei Patienten unter Sulfonylharnstoffen oder Insulin zu schweren Unterzuckerungen führen kann.

 

Injektionsstelle rotieren

 

Martin machte klar, dass gerade beim Spritzen von Insulin einiges schieflaufen kann. Beispielweise könne der Diabetiker die falsche Spritzstelle auswählen. Ein lang wirksames Insulin sollte in den Oberschenkel oder ins Gesäß injiziert werden, ein schnell wirksames in die Bauchdecke. »Viele Patienten lassen die Injektionsstellen nicht rotieren«, nannte Martin einen weiteren häufigen Fehler. Als Folge davon können Lipodystrophien auftreten. Patienten sollten daher Martin zufolge selbst ihre Spritzorte inspizieren. Aber auch Ärzte sollten dies regelmäßig bei ihren Patienten tun.

 

»Häufig kommen noch viel zu lange Kanülen zum Einsatz«, fuhr der Apotheker fort. So sollten Kinder 4, 5 oder 6 mm lange Kanülen verwenden, Erwachsene darüber hinaus maximal 8 mm lange Kanülen. Der nächste mögliche Fehler: Die Kanüle verweilt oft nicht lange genug im Subkutan-Gewebe. »Mindestens 10 Sekunden sollte die Verweilzeit dort betragen«, informierte Martin.

 

Wartung des Pens anbieten

 

Auch die mehrfache Verwendung einer Kanüle trete häufig auf. Das kann zur stärkeren Traumatisierung der Haut führen. Zudem begünstigt es das Auftreten von Luftblasen in der Insulin­patrone. Apropos Luftblasen: Diese bilden das nächste Problem. »Um Unterdosierungen zu vermeiden, sollten Diabetiker vor der Injektion mögliche Luftblasen aus der Patrone entweichen lassen«, so Martin. Am besten ist es natürlich, wenn sich erst gar keine Luftblasen bilden. Neue Insulinpatronen aus dem Kühlschrank sollte man daher zunächst auf Raumtemperatur bringen, bevor man eine Kanüle aufschraubt. Denn bei einer Kühlschrank-kalten Patrone hat man sofort Luft in der Patrone, wenn man auf sie eine Kanüle aufschraubt, so Martin.

 

Um Fehlerquellen auszuschalten, forderte der Referent, die Patienten zu schulen. »Ein regelmäßiges Monitoring sichert die Nachhaltigkeit der Schulung«, fügte Martin hinzu. Beispielsweise könnten Apotheker eine Wartung des Insulinpens anbieten. Dabei bestünde dann in der Apotheke die Möglichkeit, zu überprüfen, ob der Patient bei der Handhabung des Pens und der Insulin-Injektion alles richtig macht. »Probleme sollten vom pharmazeutischen Personal angesprochen und gemeinsam mit dem Patienten gelöst werden«, so Martin.

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