Pharmazeutische Zeitung online
Gerinnungshemmung

Compliance fördern

28.01.2015  10:15 Uhr

In den meisten Fällen ist ein verstopftes Blutgefäß die Ursache für einen Schlaganfall. Nach der Erstversorgung im Krankenhaus müssen Betroffene weiter gerinnungshemmend therapiert werden, um ein erneutes Ereignis zu verhindern. Die Patienten unter dieser Dauertherapie hinsichtlich der Compliance bei der Stange zu halten, ist eine wichtige Aufgabe für Apotheker.

Halbseitige Lähmung und verwaschene Sprache – diese typischen Symptome eines Schlagan­falls (siehe Kasten) werden bei vier von fünf Patienten durch eine Durchblutungsstörung des Gehirns ausgelöst. Sie entsteht ent­weder durch atherosklerotische Veränderungen der Gefäßwände oder einen Thrombus, der zum Beispiel aus dem Herzen in die Hirnarterie gelangt ist. »Die genaue Ursache eines ischämischen Schlaganfalls zu kennen, ist wichtig für die Sekundärprophylaxe«, sagte Professor Dr. Dietmar Trenk vom Herz-Zentrum Bad Krozingen.

 

Nach der systemischen Thrombolyse, die beim ischämischen Schlaganfall innerhalb von viereinhalb Stunden nach Symptombeginn mit rtPA (rekombinanter Gewebe-Plasminogen-Aktivator) erfolgen soll, wird meist schon innerhalb von 48 Stunden nach dem Ereignis eine Therapie mit 100 mg Acetylsalicylsäure (ASS) täglich begonnen. Zusätzlich müssen bekannte Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Hypercholesterolämie oder Diabetes medikamentös behandelt werden. »Außerdem müssen wir den Patienten klar machen, dass sie selbst, etwa durch mehr Bewegung, weniger Alkohol oder mit einem Rauchverzicht, viel zur Verhinderung eines weiteren Schlaganfalls beitragen können«, so Trenk.

 

Vorhofflimmern erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um den Faktor 5 bis 18 und ist in etwa 30 Prozent der Fälle der Auslöser des Ereignisses. Diese Patienten brauchen statt ASS eine orale Antikoagulation, etwa mit einem Vit­amin-K-Antagonisten, zur Sekundärprophylaxe. Mehrere Studien haben Trenk zufolge gezeigt, dass die Patienten von dieser Therapie profitieren – allerdings nur, wenn der Ziel-INR von 2 bis 3 erreicht wird. »Bei schlechter Einstellung haben die Patienten sogar ein höheres Risiko für einen erneuten Schlaganfall, als wenn man sie gar nicht antikoaguliert«, so der Pharmakologe.

 

Einfachere Therapie dank NOAK

 

Bedenken, dass bei Älteren eine orale Antikoagulation aufgrund ihrer erhöhten Sturzneigung gefährlich sein könnte, ließ Trenk nicht gelten. Eine Berechnung habe gezeigt, dass ein alter Mensch 295 Mal im Jahr stürzen müsse, damit das Risiko dieser Pharmakotherapie ihren Nutzen übersteige. Im Gegenteil entstünde momentan größerer Schaden dadurch, dass viele Patienten mit Vorhofflimmern gar nicht oder unzureichend antikoaguliert würden. Er hoffe jedoch, dass sich der Anteil gut eingestellter Patienten künftig erhöht, da die neuen oralen Antikoagulanzien Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) die Therapie im Vergleich zu den Vitamin-K-Antagonisten stark vereinfacht haben.

FAST-Test auf Schlaganfall

Ein Schlaganfall kann mithilfe des FAST-Tests identifiziert werden. FAST steht für die englischen Begriffe Face, Arms, Speech und Time und ist folgendermaßen umzusetzen: Der Betroffene sollte um ein Lächeln gebeten werden. Verzieht er einseitig das Gesicht, liegt eine Hemiparese vor. Anschließend sollte der Betroffene aufgefordert werden, die Arme mit den Handflächen nach oben nach vorne zu heben. Kann er das nicht beziehungsweise sinken die Arme unwillkürlich oder drehen sich, ist auch das ein Indiz für eine Hemiparese. Die Sprache überprüft man, indem man den Betroffenen bittet, einen einfachen Satz nachzusprechen. Bei einem Schlaganfall-Patienten ist die Sprache verwaschen bis hin zur Aphasie. Sind diese Anzeichen gegeben, tritt Punkt vier in Kraft: sofort den Rettungsdienst verständigen.

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